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Kategorie: Fotos

Lied der Freundin

Lied der Freundin

Zarter Blumen leicht Gewinde Bring ich dir zum Angebinde; Unvergängliches zu bieten, war mir leider nicht beschieden. In den leichten Blumenranken lauschen liebende Gedanken, die in leisen Tönen klingen und dir fromme Wünsche bringen. Und so bringt vom fernen Orte Dieses Blatt dir Blumenworte; Mögen sie vor deinen Blicken Sich mit frischen Farben schmücken. (Marianne von Willemer

Sonnenaufgang

Sonnenaufgang

Verschwunden ist die finstre Nacht, Die Lerche schlägt, der Tag erwacht, Die Sonne kommt mit Prangen Am Himmel aufgegangen. Sie scheint in Königs Prunkgemach, Sie scheinet durch des Bettlers Dach, Und was in Nacht verborgen war, Das macht sie kund und offenbar. …Wohl mancher schloss die Augen schwer öffnet sie dem Licht nicht mehr; Drum freue sich, wer, neu belebt, Den frischen Blick zur Sonn’ erhebt! (Friedrich Schiller, Quelle: Shakespeare, Macbeth, Erstdruck 1623, hier übersetzt von Friedrich Schiller 1800. 2….

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Schneeglöckchen

Schneeglöckchen

‘s war doch wie ein leises Singenin dem Garten heute Nacht, wie wenn laue Lüfte gingen: „Süß Glöcklein, nun erwacht, denn die warme Zeit wird bringen, eh’s noch jemand hat gedacht.“ –‘s war sein Singen, ‘s war ein Küssen, rührt die stillen Glöcklein sacht, dass sie alle tönen müssenvon der künftgen bunten Pracht. Ach, sie konnten’s nicht erwarten, aber weiß vom letzten Schneewar noch immer Feld und Garten, und sie sanken um vor Weh. (Joseph Freiherr von Eichendorff)

Thomas Schlesser, Monas Augen

Thomas Schlesser, Monas Augen

„Alles wurde dunkel. Wie mit einem Trauerflor bedeckt. Dann hier und da ein Aufblitzen nach Art der Flecken, die die Sonne verursacht, wenn die Augen hinter geschlossenen Lidern vergeblich auf sie starren, so wie man die Faust ballt, um einen Schmerz oder ein Gefühl auszuhalten. …‚Mama, alles ist dunkel!‘Mona war blind. Dafür schien es keinen Grund zu geben.“ Diese Blindheit ist vorübergehend, sie dauert genau dreiundsechzig Minuten. Dann kann Mona wieder sehen. Sämtliche medizinische Untersuchungen ergeben keinen Hinweis auf körperliche…

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Waschanlage

Waschanlage

Ab und an ist es so weit: Das Auto muss gewaschen werden, damit die eigentliche Farbe wieder sichtbar wird. Lange Zeit bin ich in Waschanlagen gewesen, in die ich das Auto fahren konnte, ich ausgestiegen bin und dann vor der Anlage gewartet habe, bis der Waschvorgang beendet war. Doch mir ist zunehmend der Geruch zuwider gewesen. Die Alternative ist eine Anlage, in der ich sitzen bleiben kann. Fast eine Mutprobe, da ich mich unbehaglich fühle, wenn’s gefühlt eng um mich…

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Winterquartier

Winterquartier

Tiere gehen in den Winterschlaf, verkriechen sich da, wo sie Platz finden. So gibt es GärtnerInnen, die ihnen Laubhügel zurechtharken oder Schnittabfälle bereithalten. Doch was ist mit den oft groß- und liebgewordenen Pflanzen, die Kälte nicht überstehen, warme Räume aber zum Überwintern auch nicht brauchen? In diesem Restaurant hat man den Olivenbaum ins Lokal geholt. Er macht sich gut da, doch ob er sich da auch wohlfühlt? Zum Glück wird in der Gastronomie ja im Innenbereich nicht mehr geraucht, so…

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Stille

Stille

Still sein und schauenund auf die Antwort lauschendie sich dann einstellt. (© mona lisa) Mindestens einmal im Jahr gönne ich mir eine Stille-Auszeit, eine Art Seelenhygiene, um das, was sich das Jahr über angesammelt hat, zu entsorgen. Zunächst wird es eher laut, das ein oder andere will geduldig und gelassen ge- und beachtet werden, bevor es dann still werden kann.

Die Welt, die monden ist

Die Welt, die monden ist

Die Welt, die monden ist Vergiß, vergiß, und laß uns jetzt nur dies erleben, wie die Sterne durch geklärten Nachthimmel dringen, wie der Mond die Gärten voll übersteigt. Wir fühlten längst schon, wie’s spiegelnder wird im Dunkeln; wie ein Schein entsteht, ein weißer Schatten in dem Glanz der Dunkelheit. Nun aber laß uns ganz hinübertreten in die Welt hinein die monden ist – (Rainer Maria Rilke)

Tanzen

Tanzen

Tanz ist die Poesie des Fußes. (John Dryden) Am Freitag habe ich das erste Mal in diesem Jahr wieder 5 Rhythmen getanzt, obwohl die Couch an dem Tag eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf mich ausgeübt hat. Doch ich weiß ja um die heilsame Wirkung dieser Tanzart für mich, in der es kein Richtig und kein Falsch gibt, nur die Regel, sich im Rhythmus der Musik zu bewegen, allein für sich oder – wenn gewünscht – im Kontakt, in der Begegnung mit…

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Nur Worte?

Nur Worte?

Das Wort Das Wort gleicht dem beschwingten Pfeil,Und ist es einmal deinem BogenIn Tändeln oder Ernst entflogen,Erschrecken muß dich seine Eil‘. Dem Körnlein gleicht es, deiner HandEntschlüpft; wer mag es wiederfinden?Und dennoch wuchert’s in den GründenUnd treibt die Wurzeln durch das Land. Gleicht dem verlornen Funken, derVielleicht verlischt am feuchten Tage,Vielleicht am milden glimmt im Hage,Am dürren schwillt zum Flammenmeer. Und Worte sind es doch, die einstSo schwer in deine Schale fallen:Ist keins ein nichtiges von allen,Um jedes hoffst du oder weinst.  (Annette…

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