Lindenduft

Lindenduft

Ich atmet‘ einen linden Duft!Im Zimmer standEin Zweig der Linde,Ein AngebindeVon lieber Hand.Wie lieblich war der Lindenduft! Wie lieblich ist der Lindenduft!Das LindenreisBrachst du gelinde!Ich atme leisIm Duft der LindeDer Liebe linden Duft. (Friedrich Rückert) Bei mir war’s gestern nicht der Lindenzweig in einem Raum, sondern ein betörend duftender, mit Blüten übersäter, noch recht junger Lindenbaum. Bisher war er mir nicht aufgefallen, jetzt hat sein Duft nicht nur zahlreiche Bienen angelockt, sondern auch meine Aufmerksamkeit erregt. Lindenduft ist für mich…

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Morgensonne

Morgensonne

Aus meiner tiefsten Seele zieht Mit Nasenflügelbeben Ein ungeheurer Appetit Nach Frühstück und nach Leben. (Joachim Ringelnatz, letzte Strophe seines Gedichts „Morgenwonne“) Dieser Speiseraum eines Berliner Hotels ist morgens sonnendurchflutet und lädt zum Verweilen ein, zumal das Frühstücksbüffet außerordentlich reichhaltig und opulent ist – zumindest im Vergleich mit sonstigen Frühstücksbüffets in anderen Hotels, die ich kenne. Vielen Speiseunverträglichkeiten wird Rechnung getragen, ohne dass man nachfragen muss. Die stets frischen Speisen sind gekennzeichnet, so dass man sich gut und schnell orientieren…

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(Hotel)Zimmer mit Aussicht

(Hotel)Zimmer mit Aussicht

Tagsüber ist die Aussicht wenig spektakulär. Doch wenn abends im Hof die roten Lichter leuchten, wird’s zauberhaft bis magisch, zumal sich die Aussicht auf den Innenhof dann in der Duschabtrennung des Hotelzimmer spiegelt. Das zu fotografieren, war nicht so einfach. Da komme ich mit meinem Handy dann an echte Grenzen. Dennoch wollte ich euch einen Blick auf diese Aussichten bzw. Ansichten gönnen.

Sebastian Haffner, Abschied

Sebastian Haffner, Abschied

Schon das Cover verweist auf den Inhalt und lässt die Zeit der Handlung erkennen, die in Volker Weidermanns Nachwort ausführlich erklärt wird. Dort finden sich auch entsprechende Hinweise auf die autobiografischen Bezüge zum Autor dieses Romans. Sebastian Haffner ist vielen vielleicht als Verfasser historischer Bücher bekannt, sicher aber nicht als Romanautor. „Abschied“, 1939 im Exil entstanden, erzählt von der noch verbleibenden sehr kurzen Zeit, die Raimund Pretzel – so hieß auch Sebastian Haffner zunächst – mit seiner großen Liebe Teddy,…

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Bahnfahren

Bahnfahren

Bahnfahren mit der Deutschen Bahn ist inzwischen etwas für „Wundertütenliebhaber*innen“: Man bucht eine Reise, hat eine Fahrkarte – zur Sicherheit vielleicht noch ausgedruckt – und schaut von Moment zu Moment, was sich da verändert: Eine kleine Auswahl der Möglichkeiten: – der Bahnhof – das Gleis – die Abfahrtzeiten – die Wagenreihung – die vorgesehene Anzahl der Waggons und damit auch die Reservierung der Sitzplätze. Wohl denen, deren Waggon nicht gecancelt wurde. Ihnen bleibt wenigstens der Sitzplatz erhalten. Die vielen Verspätungen…

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Spuren

Spuren

Wer genau hinsieht, kann sie nicht übersehen: Erinnerungen an das große Unrecht, das unter der Naziherrschaft an all denen verübt wurde, die in ihr (politisches) Menschenbild nicht passten. Franz Mett war ein kommunistischer Widerstandskämpfer, der ohne rechtskräftiges Urteil hingerichtet wurde. Diese Menschen haben mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit gar nichts gemacht. Es reichte aus, Jude zu sein. Solche Stolpersteine findet man in der großen Stadt überall, meist unbeachtet, ungenutzt und dennoch sichtbar. Sie mahnen still, leise und fordern auf, Ähnliches zu verhindern….

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Stille in der großen Stadt

Stille in der großen Stadt

Da, wo sich Menschen sonst fast über den Haufen rennen, wo Straßenbahnen in den Schienen kreischen, Autos hupen, Sirenen der Krankenwagen und von Polizeiautos tönen – da herrscht an einem Feiertag morgens gähnende Leere und eine Stille, so dass man Glockengeläute hört und das Zwitschern der Vögel. Vielleicht hat da sogar das „Wehen des heiligen Geistes“ die Möglichkeit, bemerkt zu werden, zumindest von denen, die da unterwegs sind.

Zerbrechlichkeit

Zerbrechlichkeit

Allüberall Zerbrechlichkeit: Manches kann, muss ersetzt werden, manchmal ist die Funktion trotzdem nicht beeinträchtigt: Schwerer wiegt da schon ein zerbrochenes Herz, unsichtbar zwar, doch meist nicht so einfach zu „reparieren“.Trotz allem gibt es auch positive Aspekte wie Konstantin Wecker in einem seiner Songs singt: Es lebe die ZerbrechlichkeitStärke macht mir Angst, es sei dennSie ist aus Zerbrechlichkeit geboren.

Träumerei in Hellblau

Träumerei in Hellblau

Alle Landschaften habenSich mit Blau gefüllt.Alle Büsche und Bäume des Stromes,Der weit in den Norden schwillt. Blaue Länder der Wolken,Weiße Segel dicht,Die Gestade des Himmels in FernenZergehen in Wind und Licht. Wenn die Abende sinkenUnd wir schlafen ein,Gehen die Träume, die schönen,Mit leichten Füßen herein. Zymbeln lassen sie klingenIn den Händen licht.Manche flüstern, und haltenKerzen vor ihr Gesicht. (George Heym)