Chris Paul, Ich lebe mit meiner Trauer/ Wir leben mit deiner Trauer

Chris Paul, Ich lebe mit meiner Trauer/ Wir leben mit deiner Trauer

Mit „Ich lebe mit meiner Trauer“ ist Chris Paul ein gut lesbares und verständliches Sachbuch über den oft jahrelangen Trauerprozess gelungen, das sehr hilfreich sein kann, wenn der Prozess gerade erst begonnen hat, aber auch dann noch, wenn man bereits schon länger auf dem Weg ist. Mit ihrem „Kaleidoskop des Trauerns“ gibt sie dem Leser Begriffe für die einzelnen Facetten des Trauerns an die Hand und damit eine „Struktur zur Orientierung“ in dem Chaos und der Unübersichtlichkeit. Diese kann Hilfe…

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Weg in die Tiefe

Weg in die Tiefe

„Alle großen Menschen mußten bis jetzt diesen Weg in die Tiefe gehen. So sind es Wanderer auf der Suche nach Gold. Diese Prinzip hat erstaunlicherweise die größten Beziehungen zur Sonne. So wie sie, versteckt hinter Wolken, so liegt auch das Gold vergraben in den tiefen Schächten dieser Erde. … Ich wünsche allen Menschen, die ich gern habe, schwere Ereignisse, auf daß sie gezwungen werden, den Weg in ihre eigene Tiefe zu gehen.“ (aus: Margret Greiner, Charlotte Salomon, „Es ist mein…

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Margret Greiner, Charlotte Salomon

Margret Greiner, Charlotte Salomon

„Es ist mein ganzen Leben.“ Margret Greiner wählt diesen Satz zum Untertitel ihrer spannend geschriebenen, interessanten Biografie über Charlotte Salomon, die mit diesen Worten dem befreundeten französischen Arzt Dr. Moridis im Exil ihr gemaltes Lebenswerk in einem Koffer übergibt, verbunden mit der Bitte, es zu beschützen. Entstanden ist dieses Werk Charlotte Salomons als Aufarbeitung, als eine Art Therapie ihrer Lebensereignisse in Deutschland und im Exil, die sowohl in persönlicher als auch in gesellschaftlich politischer Hinsicht für Charlotte vielfach traumatisierend waren….

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Junichiro Tanizaki, Der Schlüssel

Junichiro Tanizaki, Der Schlüssel

Der 1956 veröffentlichte „erotische Tagebuchroman-Klassiker Japans“ – so heißt es auf dem Klappentext – liegt nun in einer Neuübersetzung im Cass Verlag vor. “ 1. Januar – VON DIESEM JAHR AN WERDE ICH IN MEINEM TAGEBUCH FREIMÜTIG AUCH DAS ZUR SPRACHE BRINGEN, WAS AUFZUZEICHNEN ICH IMMER BEDENKEN HATTE UND IM EINZELNEN NICHT DARZULEGEN GEWAGT HABE – MEIN SEXUALLEBEN UND DIE BEZIEHUNG ZU MEINER FRAU.“ So beginnt der Roman, der einen Zeitraum von einem halben Jahr umfasst. Der Ich-Erzähler, ein Universitätsprofessor,…

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Friedrich Torberg, … und glauben, es wäre die Liebe

Friedrich Torberg, … und glauben, es wäre die Liebe

Nach „Schüler Gerber“ ist es der zweite Roman Friedrich Torbergs, der 1932 erschienen und nun im Milena Verlag neu aufgelegt worden ist. Es ist ein Roman in Form von Tagebucheintragungen, inneren Monologen und zum Teil auch Briefen von acht jungen Leuten, alle im Alter von etwa zwanzig Jahren, eine Art Clique, die sich – in wechselnder Zusammensetzung – in Kaffeehäusern oder auch im Schwimmbad trifft, manchmal auch gemeinsame Ausflüge macht. In diesen Beiträgen reflektieren die Einzelnen auf unterschiedlich tiefen Ebenen…

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Friede

Friede

Die Bäume lauschen dem Regenbogen, Tauquelle grünt in junge Stille, Drei Lämmer weiden ihre Weiße, Sanftbach schlürft Mädchen in sein Bad. Rotsonne rollt sich abendnieder, Flaumwolken ihr Traumfeuer sterben. Dunkel über Flut und Flur. Froschwanderer springt großen Auges, Die graue Wiese hüpft leis mit. Im tiefen Brunnen klingen meine Sterne. Der Heimwehwind weht gute Nacht. (Albert Ehrenstein, aus: Ein Rot, ein Grün, ein Grau vorbeigesendet, dtv klassik, München 1994, S. 169)

ohne Titel

ohne Titel

So lernen wir am Hiesigen Gefühle für welche Neigungen im Raum? Und gehen fühlend durch die Abendkühle und schauen fühlend in den nächsten Baum. (Rainer M. Rilke)

Natsume Sōseki, Der Bergmann

Natsume Sōseki, Der Bergmann

Der namenlose Ich-Erzähler dieses Romans, der von sich selbst immer wieder behauptet, er könne nicht schreiben, schon gar keinen Roman, ist neunzehn Jahre alt und bisher wohlbehütet in einem wohlhabenden Elternhaus in Tōkiō aufgewachsen. Seine Eltern haben ihm – wie es üblich ist – eine Frau ausgesucht, die er heiraten soll, aber nicht heiraten will. Die Frau, die erliebt, kann er dagegen nicht heiraten. Für diesen jungen Mann eine ausweglose Situation. Er beschließt, Selbstmord zu begehen, hat aber nicht mit…

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Das Meer

Das Meer

Ich schwelle in meiner Flut über die Erde. Es wirft meine wilde Welle Tang an den Strand, Muscheln, violette Quallen und kleine Seepferde. Aber der Ekel zischt, dass ich mich gezeigt. Ich krieche in mich zurück, Und der Nordwind schweigt. Ebbe ist… Kinder gehen, sammeln, suchen Und sehen Krabben, nasse Sterne, Erstaunlichstes Getier. Ich aber bin längst in der Ferne wieder bei mir. Und was ich an den Strand warf, stirbt in der Luft Oder in des Menschen Hand. –…

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