Volker Kutscher, Lunapark

Volker Kutscher, Lunapark

„Lunapark“ ist der Folgeband von „Märzgefallene“, der vor zwei Jahren erschienen ist. Mittlerweile, d.h. 1934, ist Hitler an der Macht. Viel hat sich geändert. Dennoch begegnen dem Leser viele alte Bekannte, teilweise aber in anderen Institutionen und Positionen. Gereon Rath ist nach wie vor Kommissar bei der Kriminalpolizei. Er trifft bei seinen Ermittlungen nach der Ermordung eines SA-Mannes auf seinen früheren Kollegen Reinhold Gräf, der nun für die Gestapo arbeitet. Gräf will und muss unbedingt nachweisen, dass der Mord politisch…

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Martin Walker, Stille Nacht

Martin Walker, Stille Nacht

Still und leise geht es in dieser kleinen Geschichte von Martin Walker aus dem Dörlemann Verlag schon zu, wenngleich nicht unbedingt weihnachtlich. Das macht aber schon der Untertitel deutlich: „Nicht nur eine Weihnachtsgeschichte“. Lucia ist mit Simon, einem Kriegsfotografen, verheiratet, der immer wieder für Monate weg ist, in den Nahen Osten. Sie haben in der Zeit seiner Abwesenheit dann keinen Kontakt. Lucia ist das gewohnt und dennoch kann sie sich an die Situation nicht wirklich gewöhnen. „Komm wieder flüsterte sie…

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zehn Jahre Mona Lisa

zehn Jahre Mona Lisa

Mona Lisa bloggt seit nunmehr 10 (!) Jahren. Der Blog ist ein Geburtstags-Geschenk meines Sohnes Raphael Raue, der ihn mir eingerichtet, gestaltet hat und auch heute noch – wenn nötig – betreut: „Mudder, du musst schreiben!“ Ja und dann habe ich angefangen. Und ich bin heute noch dankbar für dieses Geschenk, das sich mit mir gewandelt und verändert hat. Und das soll auch so bleiben. Ich kann selbst kaum glauben, dass es schon so lange her ist. Wie gehemmt und…

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Franz Kafka, Ein Landarzt

Franz Kafka, Ein Landarzt

Selbst diejenigen, die die bekannten Erzählungen Kafkas kennen, 1920 beim Kurt Wolff Verlag erstmals veröffentlicht, werden überrascht und begeistert von dieser Ausgabe sein, die Kat Menschik illustriert hat. Eine in jeder Hinsicht ungewöhnliche Gestaltung: Die Farben des Einbands, der Buchseitenränder fallen sofort ins Auge, das Papier ist fein und glatt, ein wahrer Handschmeichler. Und dann erst die außer-gewöhnlichen farbigen Illustrationen!! Sie passen zu den Geschichten der von Kafka beschriebenen Menschen mit ihren außerordentlichen Lebensschicksalen, sind gleichsam Interpretationen dieser zum Teil…

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Zelda Fitzgerald, Himbeeren mit Sahne im Ritz

Zelda Fitzgerald, Himbeeren mit Sahne im Ritz

„Himbeeren mit Sahne im Ritz“ von Zelda Fitzgerald ist eine Sammlung ironisch feiner, sehr bildhaft erzählter Geschichten, in denen stets Frauen die Protagonistinnen sind. Die Männer sind in ihrem Leben entweder nicht (mehr) vorhanden, spielen eine eher unbedeutende Rolle oder sind Mittel zum Zweck weiblicher Pläne: „Es hatte einen weitsichtigen Ehemann gegeben, der ihr bis ans Lebensende jährlich fünftausend Dollar zahlen musste. Kein Zweifel, sie war in der Lage, auf dem Blumenpfad der Lust zu wandeln.“ Es sind insgesamt eigen-willige,…

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Michael Krüger, Das Irrenhaus

Michael Krüger, Das Irrenhaus

„Zum ersten Mal in meinem Leben wollte ich mich mit Hingabe langweilen. Ich habe in den vergangenen zwanzig Jahren alles Spekulative zur Langeweile gelesen … Aber es ist etwas anderes, sich theoretisch mit Langeweile zu beschäftigen, als sich ihr auszusetzen. Kann man sich zur Langeweile entschließen? Ein Leergelassensein von der Welt, das wollte ich erreichen. … Keine Arbeit, keine Verpflichtung, keine Verantwortung, das war mein Minimalprogramm.“ Der Ich-Erzähler, ein ehemaliger Archivar, bezieht – inkognito – in seinem von einer ihm…

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Han Kang, Die Vegetarierin

Han Kang, Die Vegetarierin

„Mittelgroß, ein Topfschnitt, irgendwo zwischen kurz und lang, gelbliche unreine Haut, Schlupflider und dominante Wagenknochen. Ihre farblose Kleidung zeugte von ihrer Scheu, etwas von sich preiszugeben.“ Sie, das ist Yong-Hye, die von ihrem Ehemann als an Durchschnittlichkeit kaum zu überbieten beschrieben wird. Das einzig Ungewöhnliche an ihr: Sie trägt keinen BH, sehr zum Unmut ihres Ehemannes, der sonst mit ihr zufrieden ist. Denn sie macht keine Scherereien, redet nicht viel und bedient ihn mit Essen, wann immer er nach Hause…

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