Aus- und Durchblick
oder: Sinfonie in Grau
oder: Sinfonie in Grau
Beim Lesen von Winfried Hille, Slow ist mir aufgefallen, welche Wörter nahezu in Vergessenheit geraten sind und welchen Zauber sie entfalten können, wenn man sich auf sie einlassen, ihnen nachspüren kann und versucht, ihren Sinn zu erfassen und vielleicht danach zu leben, sein Leben zu gestalten: – flanieren – schlendern – bummeln – trödeln – faulenzen – tagträumen – Zeit haben – Müßiggang – Muße – Langeweile – sich Zeit nehmen für … was auch immer ;)
Sind Sie Bewohner eines Hamsterrades? Nicht Besitzer, sondern Bewohner? Der schnell noch mal eben dies und das erledigen will und stolz darauf ist, wie er das alles so hinbekommt, aber irgendwo tief im Inneren fühlt – wenn er sich denn die Zeit dafür nimmt – dass es so nicht mehr lange gut geht. Dann hat Winfried Hille für Sie ein Buch geschrieben, dass Sie einlädt, das Hamsterrad anzuhalten, um nach Möglichkeiten der Entschleunigung im Alltag zu suchen. Er ermutigt zur…
Auch bei Schietwetter gibt es immer wieder Lichtblicke, Hingucker, wenn man sie wahrnimmt:
„Die große Reise“ erzählt von dem fünftägigen Eisenbahntransport des Ich-Erzählers ins Konzentrationslager Buchenwald, wobei die Insassen dieses Zuges, somit auch der Erzähler nicht wissen, die Reise geht. Bahnhofsnamen, vage Landschafskenntnisse, Gerüchte über Lager etc. lassen aber nach und nach erahnen, wohin die Reise geht. Die Erinnerung des Erzählers an die Reise ist so vollkommen, „daß, wenn ich anfinge, diese Reise in all ihren Einzelheiten zu erzählen, die Leute um mich herum, die mir anfänglich gern, wenn auch nur aus Höflichkeit,…
Immer wieder für eine Überraschung gut:
Auf einer Abfalltonne:
Die Edition Büchergilde hat die bekannte Novelle von Gottfried Keller als „Graphic Novel“ herausgegeben. Martin Krusche/Edition Büchergilde Der 1982 geborene Illustrator Martin Krusche hat die Geschichte des Schneidergesellen Wenzel Strapinski in eine heutige Großstadt verlegt – dem verwendeten Slang nach – könnte es Berlin sein. Kellers Geschichte des arbeitslosen Schneiders beginnt so: „An einem unfreundlichen Novembertage wanderte ein armes Schneiderlein auf der Landstraße nach Goldach, einer kleinen reichen Stadt, die nur wenige Stunden von Seldwyla entfernt ist. Der Schneider trug…
Kann ich mich hierhin setzen? Ist hier noch frei? Wollen Sie noch länger bleiben? Ja, will ich.
Euch allen: frohe Pfingsten, möge ein neuer Geist euer Leben beleben!