offene Hose im Konzerthaus!

offene Hose im Konzerthaus!

Ich sitze im Konzerthaus Dortmund, neben einem – mir sympathischen – älteren Paar. Beide schwarz, aber flott gekleidet, er mit Schirmmütze, sie mit schwarzen Jeans und einem Gürtel mit auffallender Gürtelschließe. Darunter: offene Hose!! Was tun bzw. sagen? oder: Nichts tun bzw. nichts sagen? Ich tippe ihr vorsichtig auf die Schulter und sage (einfach): „Mit geschlossenem Reißverschluss wirkt die Gürtelschnalle noch viel besser.“ Sie errötet zart, schließt den Reißverschluss und wir kommen ins Gespräch. Und ich erfahre eine Menge: Sie…

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Susanne Kranz, Pilgern als Therapie

Susanne Kranz, Pilgern als Therapie

In diesem Buch erzählt Susanne Kranz, wie ihr Krebs sie nach Santiago de Compostela führte, eine selbst verordnete Therapie, die ihr wesentlich dabei geholfen hat, mit ihrer Krankheit umzugehen. Dazu muss man wissen, dass Susanne Kranz auch vor ihrer Krankheit körperlich fit war, gelaufen ist, und sogar an Marathons teilgenommen hat. In vier Kapiteln berichtet sie detailliert von ihrer Krankheit und den diversen operativen Eingriffen, von ihrem Pilgerweg, den sie zusammen mit ihrem Mann bewältigt hat, von einem Rückschlag und…

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Michael Bordt, Die Kunst sich selbst auszuhalten

Michael Bordt, Die Kunst sich selbst auszuhalten

„Wer innerlich frei ist, kann handeln, als freier Herr seiner selbst.“ Wer will nicht schon gern innerlich frei sein? Und merkt immer wieder, dass Emotionen, Gefühle Auslöser sind für altbekannte Reaktionsmuster, die man sich angeeignet hat, die oft automatisch ablaufen. Da ist von innerer Freiheit dann wenig zu spüren. Sie setzt voraus, dass ich mich kenne, wirklich weiß, was ich will. Und dazu ist es laut Bordt notwendig, innere Stille und Einsamkeit zuzulassen, in der ich mir selbst begegnen und…

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Der neue „Murakami“

Der neue „Murakami“

Leuchtend bunt das Cover, trostlos(?)der Titel: Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Zazaki neugierig machend der erste Satz: „Vom Juli seines zweiten Jahres an der Universität bis zum Januar des folgenden Jahres dachte Tsukuru Tazaki an nichts anderes als an den Tod. Er wurde in jenem Jahr zwanzig, …“ Ich hoffe auf 300 Seiten gute spannende Unterhaltung. Ich tauche dann mal in die Welt des Herrn Zazaki ein.

Christina Krüsi, Das Paradies war meine Hölle

Christina Krüsi, Das Paradies war meine Hölle

„Guten Tag, ich bin die Wahrheit.“ Und die will beachtet werden! Doch Christina Krüsis Wahrheit ist „zu schwer, zu hässlich, abscheulich, ekelhaft und dunkel“ als dass sie diese ans Licht holen will. Doch eines Tages lässt sie sich nicht mehr unterdrücken, denn Christinas geschändeter Körper macht – lange nach den Ereignissen – einfach nicht mehr mit. Er zwingt sie, sich mit dem auseinanderzusetzen, was ihr passiert ist, was sie aber lange, lange Zeit verdrängt hat. Es geht nicht mehr nur…

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Cay Rademacher, Der Schieber

Cay Rademacher, Der Schieber

Dieser Krimi ist ein Krimi für Hamburgfans, die sich für das Hamburg nach dem Zweiten Weltkrieg interessieren. Man erfährt einiges über die zerbombte Stadt, ihre legalen Bewohner und die vielen illegalen, die niemand haben will und denen nichts anderes übrig bleibt, als sich mit Schmuggel, Diebstählen, Prostitution und anderen illegalen Tätigkeiten am Leben zu halten, unter ihnen viele Kinder, Waise meist und Wolfskinder, die sich aus dem Osten bis Hamburg durchgeschlagen haben. Die ungewöhnliche Hitze im Hamburg des Jahres 1947…

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Stephan Peeck, Was uns gesund macht

Stephan Peeck, Was uns gesund macht

Ausgehend von der Darstellung gängiger Therapieansätze und deren Menschenbild weist Peeck im ersten Teil seines Buches darauf hin, dass ihnen allen der Aspekt fehlt, den Menschen auch als geistiges Wesen zu sehen. Er macht aus der Praxis seiner logotherapeutischen Tätigkeit auf die Folgen geistiger Verwahrlosung aufmerksam, die es gilt zu überwinden, um dem einzelnen Menschen in seiner Ganzheit heilen zu können. Im zweiten Teil zeigt der Autor „Zugänge zur geistig-spirituellen Dimension“ auf, die er im „echten Gewissen“, in der Liebe,…

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Quadratur des Kreises

Quadratur des Kreises

Für viele ist der Kreis Symbol der Vollkommenheit. Nicht so für Martin Schleske. Er spricht von der Banalität des Kreises, die man in Beziehungen erfahren könne: „Es wäre die Quadratur des Kreises, Entwicklungen des gemeinsame Lebens zu suchen, zugleich aber Überraschungen zu verneinen. Das krisenlose Dasein, das resonanzlose Instrument, der bloße Kreis – sie haben eines gemeinsam: Sie sind ohne jede Entwicklung. So gibt man eine unterentwickelte Beziehung auf, anstatt daran zu arbeiten. Das beleidigt unsere Möglichkeiten zu forschen, zu…

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Jonathan Littell, Die Wohlgesinnten

Jonathan Littell, Die Wohlgesinnten

Ein in den Sechzigern in New York geborener Jude schreibt aus der Perspektive eines SS-Offiziers dessen Erinnerungen an die Nazizeit auf. Das hat mich neugierig gemacht, zumal mich literarische Verarbeitungen dieses Themas schon immer interessiert haben. Doch das Buch ist in jeder Hinsicht eine Zumutung: – wegen des Umfangs von 1383 S. kaum zu halten, aber noch händelbar – der Inhalt ist erwartungsgemäß grauenvoll, aber durch den Detailreichtum der beschriebenen Liquidationen, die dabei entstehenden Probleme sowie der Suche nach Lösungen…

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