W. F. Nerin, Versöhnung mit den Eltern

W. F. Nerin, Versöhnung mit den Eltern

„Versöhnung mit den Eltern“ der Titel ist gleich-zeitig Programm für einen Prozess, der dazu führen kann, den Bezug zu den eigenen Wurzeln (wieder) herzustellen, sie in das eigene Leben zu integrieren, in dem die eigenen Eltern als Menschen wie du und ich gesehen werden und nicht mehr vordergründig in ihrer hierarchisch aus-gerichteten Rolle als Eltern. Nerin stellt ausführlich die Not-wendigkeit dieses letzten Schrittes dar auf dem Weg, tatsächlich erwachsen zu werden und sich selbst aus der Rolle des Kindes und die Eltern aus der Rolle der Erzieher…

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Volker Klüpfel/Michael Kobr, Erntedank

Volker Klüpfel/Michael Kobr, Erntedank

Im „Kölner Treff“ bin ich auf das Duo Klüpfel/Kobr aufmerksam geworden, es entstand in mir die Hoffnung, mal wieder eine Reihe interessanter Krimis lesen zu können. Der 1. Krimi der beiden war nicht mehr vorrätig, also bin ich mit „Erntedank“ nach Hause gegangen. „Erntedank“ zu lesen hat lange gedauert – bei mir immer ein Zeichen für einen langweiligen Krimi. Und ich finde den Krimi langweilig. Lange Beschreibungen von Tätigkeiten, Räum-lichkeiten, einschließlich der Bestimmung von Stilrichtung etc., Marotten einzelner Beamter, lassen einen zwischendurch fast vergessen,…

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Zukunft vorm Grab

Zukunft vorm Grab

„Novalis vorm Grab. Die Zukunft in Scherben, die Vergangenheit mit Erde bedeckt. Indessen die Gegenwart? Wüst und einsam ist ihre Stelle. Wohin aus dem schmerzhaften Jetzt? Mit der Asche sich vermischen. Und wie überstehen die kommende Stunde? Kraftlos. Nur ein Gedanke des Elends. Und all die anderen sinnlos kommenden Stunden?“ (aus: Marion Titze, Unbekannter Verlust, Berlin 1994 S. 51)

Tanz des Erkennens

Tanz des Erkennens

„Tanz des Erkennens“ nennt Ken Wilber den Zirkel des Verstehens: „Um das Ganze verstehen zu können, muß man die Teile verstehen. Um die Teile zu verstehen, muß man das Ganze verstehen. Das ist der Zirkel des Verstehens.“ (aus: Ken Wilber, Das Wahre, Schöne Gute, Frankfurt/M 2005, S. 27)

Marion Titze, Unbekannter Verlust

Marion Titze, Unbekannter Verlust

„Unbekannter Verlust“ ist Marion Titzes erster Roman und spielt in den Jahren kurz nach der Wende in Berlin. Es ist die Geschichte bzw. das langsame zu Ende gehen einer Freundschaft zwischen Daniel und der Ich-Erzählerin. „Ich habe oft von ihm geträumt. Anders als unsere wirklichen Begegnungen waren die Träume friedlich und schön, waren greifbar wie Morgen und Abend. Die tatsächliche Zeit zwischen Morgen und Abend verlief wie verworrene Träume.“ Durch zahlreiche, oft nur assoziativ verbundene Rück-blicke, Geschichten, Anekdoten, (Kindheits-)Erinnerungen, Märchenschnipsel wird verständlich, weshalb die Freund-schaft zwischen den beiden zerbricht,…

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Tiziano Terzani, Das Ende ist mein Anfang

Tiziano Terzani, Das Ende ist mein Anfang

In einem mehrere Wochen dauernden Gespräch erzählt Tiziano seinem Sohn Folco von seinem Leben, das in einem Arbeiterviertel in Florenz begann. Er erzählt von den Werten, der Würde, dem Stolz seiner Eltern, deren Welt aber nie die seine gewesen ist. „Ja. Und von Anfang an begriffen alle, das ich von einer anderen Art war. Ich war einfach vollkommen anders.“ Auf der Mittelschule und später auf dem Gymnasium begann er, seine Welt zu entdecken: die Welt der Literatur, der Gedanken, der…

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Anna Andlauer, Zurück ins Leben

Anna Andlauer, Zurück ins Leben

Der Untertitel macht deutlich, worum es in dieser Studie geht: Um „Das internationale Kinderzentrum Kloster Indersdorf 1945-46“, in dem Kinder und Jugendliche aufgenommen wurden, die die KZ-Lager überlebt hatten. Sie befanden sich in jeder Hinsicht in einer dramatischen, existenziell bedrohlichen Situation, da sie nichts mehr hatten, als die schrecklichen Erfahrungen vor und während ihres Lageraufenthaltes und die damit verbundene Konsequenzen: Hunger, Krankheiten, Verlust familiärer Bindungen und Vertrauen in die Welt der Erwachsenen. „Sie standen entwicklungspsychologisch an der Schwelle zur Pubertät und waren höchst orientierungs- und…

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Meerbusen

Meerbusen

Gestern war’s mal wieder soweit: Krebs-Vorsorge u.a. mit Mamma-Ultraschall. Die Bilder erinnern an Meereswellen in Schwarz-Weiß – wie wunderbar der menschliche Körper ist.

Véronique Olmi, Nummer sechs

Véronique Olmi, Nummer sechs

Dieser Roman beginnt mit einem harmlosen Familienfoto, das der Arzt Delbast am Strand von seiner Familie machen möchte. Durch den Sucher bemerkt er, dass Fanny, die Jüngste, auch Nummer sechs genannt, nicht mit dabei ist. Das nächste Kapitel (sie sind oft nur 1-2 Seiten lang/ kurz) beginnt mit dem Satz: „ICH BIN LANGSAM INS MEER HINEINGEGANGEN“. Es endet mit: „Ich lebe.“ Ihr Vater hat sie gerettet. Im Verlauf des Romans wird deutlich, was die Tochter alles unternimmt, um die Aufmerksamkeit…

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