Michael Köhlmeier, Idylle mit ertrinkendem Hund

Michael Köhlmeier, Idylle mit ertrinkendem Hund

Diese Erzählung ist alles andere als eine Idylle. Alles, was passiert ist anders, außer-gewöhnlich für die Beteiligten, weil sie das, was sie tun, sonst nie tun. Aber was sie tun, ist eigentlich nicht außer-gewöhnlich. Ein Lektor besucht seinen Autor, um mit ihm ein neues Buch durchzusprechen. Wegen der Witterungsverhältnisse und weil er Monika, die Frau des Autors so sympathisch findet, übernachtet er im Hause des Autors, macht allein lange Spaziergänge, auf dem er einen Hund trifft, der ihm sogleich folgt. Diese Begegnung erzählt er gleich dreimal!…

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Charles Simmons, Salzwasser

Charles Simmons, Salzwasser

„Im Sommer 1963 verliebte ich mich und mein Vater ertrank.“ So beginnt der Roman Simmons, dem der erste Satz aus Iwan Turgenjews „Erste Liebe“ vorangestellt ist und somit die Anlehnung an dessen Novelle aus dem Jahr 1860 deutlich macht. Es ist ein Roman über die erste noch kindliche, aber darum auch so romantische, ernste Liebe des fünfzehnjährigen Michael zur zwanzigjährigen Zina, der Tochter eines Sommergastes auf Bone Point. In Gesprächen versucht Michael herauszubekommen, was Liebe ist. Doch je mehr Menschen er fragt, umso vielfältiger, widersprüchlicher sind die Antworten und…

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Der Pianist

Der Pianist

Ich denke über den Film von Roman Polanski gibt es kaum mehr etwas zu sagen, was nicht schon gesagt worden ist. Ich wollte ihn unbedingt sehen. Vieles werde ich vergessen, doch zwei Szenen haben sich mir eingebrannt: – die Szene, in der Nazi-Schergen einen im Rollstuhl sitzenden alten Mann einfach über den Balkon kippen, da er ihrem Befehl aufzustehen nicht Folge leisten konnte. – und die Wunderbarkeit der Musik (Chopins), von Szpilman gespielt in Anwesenheit eines Offiziers, in der Spannung, was mit dem Pianisten nach dem…

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Radikale Neuigkeit

Radikale Neuigkeit

„Es gibt für die Menschen, wie sie heute sind, nur eine radikale Neuigkeit – und das ist immer die gleiche: der Tod.“ (Walter Benjamin) gefunden in: Christoph Schlingensief, So schön wie hier kanns im Himmel gar nicht sein. (Erscheint im September als TB)

Waldtraut Lewin, Paulas Katze

Waldtraut Lewin, Paulas Katze

Paulas Katze. Ein Haus in Berlin.1935 ist der zweite Teil der Berlin Trilogie von Waldtraut Lewin, die anhand von Familien deutsche Geschichte um 1890, 1935 und 1989 erlebbar und nachvollziehbar macht, weit über die im Anhang angefügte Zeittafel hinaus, in der man Fakten nachlesen kann. Katharina Sander, von allen „Katze“ gerufen, setzt sich mit allen ihr zur Verfügung stehenden Kräften gegen ungerechte und von ihr als demütigend angesehene Behandlungen ihrer jüdischen Mitschülerin ein, weigert sich, Mathematikaufgaben an der Tafel zu rechnen, da sie Rechnen…

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Aufräumen und Chaos

Aufräumen und Chaos

Nein, ich räume nicht auf, um-, aus-, weil bei mir das Chaos herrscht, sondern weil ich meine Ordnung kreieren will. Da ich gleichzeitig versuche, das, von dem ich mich trennen will, in „gute Hände“ zu geben, und dabei auf andere angewiesen bin, ist das vorübergehende Ergebnis Chaos und der Wunsch nach „unumstößlicher“ Ordnung. Beides ist nicht zu leisten und so suche ich und suche und suche und finde – immer öfter die Dinge an ihrem neuen Platz. Das betrifft aber…

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Besuch im red-dot-museum

Besuch im red-dot-museum

Auf der Hinfahrt zum Museum einer der täglichen Staus im Ruhrgebiet, die manche Menschen an den Rand der Verzweiflung bringt, nämlich dann, wenn sie jeden Tag über die verstopften Autobahnen zur Arbeit fahren müssen. Für uns aber Zeit und Gelegenheit, sich länger zu unterhalten. Nein, die roten Punkte auf weißem Schild waren keine Hinweisschilder zum Museum, sondern irgendwelche Umleitungen, die uns aber auch nicht wirklich weiter gebracht haben. Das Museum – sehenswert, die Ausstellung selbst auch, aber die Darbietung der…

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Daniel Glattauer, Alle sieben Wellen

Daniel Glattauer, Alle sieben Wellen

„Alle sieben Wellen“ ist die Fortsetzung von Daniel Glattauers „Gut gegen Nordwind“. Beide Bände zusammen gibt es jetzt in einer Sonderausgabe, empfehlenswert, wenn man die beiden Romane jetzt lesen will, denn den zweiten Band gibt es noch nicht als Taschenbuchausgabe. Den ersten Band zu lesen, hat mir viel Spaß gemacht. Er endet mit Leos Weggang nach Boston und seiner letzten Antwort an Emmi durch den „Systemmanager“: ACHTUNG: GEÄNDERTE E-MAIL-ADRESSE. DER EMPFÄNGER KANN SEINE POST UNTER DER GEWÄHLTEN ADRESSE NICHT MEHR AUFRUFEN. NEUE…

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