Agota Kristof, Die Trilogie
In den drei Romanen „Das große Heft“, „Der Beweis“und „Die dritte Lüge“ erzählt Agota Kristof auf ihre unverwechselbare knappe, ungewöhnliche und atem-beraubende Art die Geschichte, nein das Schicksal zweier Brüder im kommunistischen Ungarn, die zunächst gemeinsam bei der Großmutter aufwachsen, bis dann einer der beiden mit dem Vater versucht zu fliehen und offensichtlich bei diesem Fluchtversuch ums Leben kommt.
Die Wirklichkeit dieser beiden Jungen ist be-drückend, brutal, teilweise unmenschlich, was allerdings nie anklagend dargestellt wird, sondern eher in An-deutungen, die die Ungeheuerlichkeit dessen, was die beiden erleben müssen, für mich um so deutlicher macht. Das Unaussprechliche wird nur angedeutet.
Ich bin von dieser Erzählerin einfach fasziniert. Das erste Buch, ihren Erzählband „Irgendwo„, habe ich in einer Bücherkrabbelksite gefunden. So etwas hatte ich bis dahin noch nicht gelesen. Ihre Autobiografie hat mich dann noch neugieriger werden lassen und so habe ich dann diese Trilogie gelesen und bin nach wie vor begeistert.
Agota Kristof, Das große Heft, a. d. F. v. Eva Moldenhauer, 19. Aufl. München 2009, 163 S., ISBN 978-3-492-20779-9
Agota Kristof, Der Beweis, a. d. F. v. Erika Tophoven-Schöningh, 10. Aufl. München 2010, 186 S., ISBN 978-3-492-21497-1
Agota Kristof, Die dritte Lüge, a. d. F. Erika Tophoven, München 1993, 164 S., ISBN 3-492-03570-1