Peter Bichsel, Zur Stadt Paris

Peter Bichsel, Zur Stadt Paris

Bei meinen Streifzügen an meinen Bücherregalen entlang fiel mir dies Büchlein ins Auge. Vielleicht finde ich noch etwas, was sich als Ergänzung zu meinem Parisaufenthalt in diesem Jahr eignet und auf dem Frankreichblog meines Sohnes Eingang finden kann.
Aber nein: „In Langnau im Emmental gab es ein Warenhaus. Das hieß Zur Stadt Paris. Ob das eine Geschichte ist?“ wird der Leser eingangs gefragt. Eine Antwort wir nicht geliefert.
Auf jeden Fall ist es der Titel dieser bezaubernden Geschichtensammlung, in der es von ungewohnten Menschen nur so wimmelt, in ihren Besonderheiten und Eigenarten liebenswert beschrieben, wie meist in den (Kinder-)Geschichten Bichsels. Der Leser begegnet Eskimos, Zeitungsverkäufern, Witwen, jungen Frauen, alten Männern, Transvestiten, Selbstmördern … . Meist sind die insgesamt kurzen Geschichten Miniaturen, die nur einen winzigen Ausschnitt aus dem Leben eines Menschen aufleuchten lassen – offensichtlich aber sehr aussagekräftig. Manche Geschichten sind nur zwei kurze Sätze lang:
„LIEBE
Sie hatte jahrelang einen Selbstmörder über Was-ser gehalten. Nun ließen ihre Kräfte nach, und sie setzte sich und hielt sich die Ohren zu.“
Ein Büchlein zum Verschenken, für Zwischendurch, viel-leicht auf länger dauernden (Bahn-)Fahrten oder auf dem Nachttisch. Der Möglichkeit sind viele.

Peter Bichsel, Zur Stadt Paris, Geschichten, Frankfurt/M. 5. Auflage 1993, 115 S. ISBN 3-518-40538-1

2 Gedanken zu „Peter Bichsel, Zur Stadt Paris

  1. Peter Bichsel mag ich sehr und den Band „Zur Stadt Paris“ habe ich auch. Deine schöne Besprechung verleitet mich dazu, es wieder mal zur Hand zu nehmen…

    Liebe Grüsse,
    Brigitte

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