Martin Suter, Small World

Martin Suter, Small World

Ein krimimäßig anmutender Roman über Demenz? Geht das?
Ja, es geht.

Martin Suter hat mit Small World einen Roman geschrieben,  der subtil und feinfühlig darstellt, wie Konrad Lang, Mitte Sechzig, langsam die Realität mit ihren Gesetzmäßigkeiten abhanden kommt.

Zunächst sind es kleine Vergesslichkeiten, die er geschickt und mit dem ihm eigenen Charme überspielt. Doch dann findet er nicht mehr nach Hause, weiß den Namen der Frau, die er liebt und die er heiraten will, nicht mehr, findet sich nur noch schlecht zurecht und taucht immer mehr in seine Vergangenheit ein.

Und genau das will Elvira Senn verhindern – mit allen Mitteln.

Doch sie hat das Mitgefühl der Frau ihres Enkels unterschätzt, die sich vehement dafür einsetzt, dass Konrad Lang im Gästehaus des Sennschen Anwesens untergebracht und dort nach den neuesten Forschungserkenntnissen medikamentös behandelt und gleichzeitig menschlich liebevoll umsorgt wird.

Die Handlung dieses krimiähnlichen Romans beginnt sacht, weit ausholend. Ständige Andeutungen und Vorausdeutungen lassen den Leser schon früh ahnen, dass nicht alles so ist, wie es  zu sein scheint oder scheinen soll. Die Handlung nimmt an Fahrt auf und mündet in zahlreichen Katastrophen.

Ein spannender, gleichzeitig einfühlsamer, feinfühlig erzählter Roman. Unbedingt lesenswert!

Martin Suter, Small World, Roman, Zürich 1999, 324 S., ISBN 978-3-257-23088-8

2 Gedanken zu „Martin Suter, Small World

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