Der Gong
Nicht mehr für Ohren…:Klang,
der, wie ein tieferes Ohr,
uns, scheinbar Hörende, hört.
Umkehr der Räume. Entwurf
innerer Welten im Frein…,
Tempel vor ihrer Geburt,
Lösung, gesättigt mit schwer
löslichen Göttern…:Gong!
Summe des Schweigenden, das
sich zu sich selber bekennt,
brausende Einkehr in sich
dessen, das an sich verstummt,
Dauer, aus Ablauf gepreßt,
um-gegossener Stern…Gong!
Du, die man niemals vergißt,
die sich gebar im Verlust,
nichtmehr begriffenes Fest,
Wein an unsichtbarem Mund,
Sturm in der Säule, die trägt,
Wanderers Sturz in den Weg,
unser, an Alles, Verrat…Gong!
(Rainer Maria Rilke)
2 Gedanken zu „Der Gong“
Das müsste Rilke sein, nicht wahr.
Ja, Klang nicht Sprache, Ton, nicht Musik.
Der Gong weckt auf und hallt nach.
Einen lieben Gruss in den Nachmittag,
Brigitte
Stimmt, danke für den Hinweis.
Ich ergänze das noch.
Klangvolle Sommergrüße schicke ich dir.