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Schlagwort: Rainer Maria Rilke

Ich habe Tote

Ich habe Tote

ICH habe Tote, und ich ließ sie hinund war erstaunt, sie so getrost zu sehn,so rasch zu Haus im Totsein, so gerecht,so anders als ihr Ruf. Nur du, du kehrstzurück; du streifst mich, du gehst um, du willstan etwas stoßen, daß es klingt von dirund dich verrät. O nimm mir nicht, was ichlangsam erlern. Ich habe recht; du irrst,wenn du gerührt zu irgendeinem Dingein Heimweh hast. Wir wandeln dieses um;es ist nicht hier, wir spiegeln es hereinaus unserm Sein, sobald…

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Abschied

Abschied

Wie hab ich das gefühlt was Abschied heißt.Wie weiß ichs noch: ein dunkles unverwundnesgrausames Etwas, das ein Schönverbundnesnoch einmal zeigt und hinhält und zerreißt. Wie war ich ohne Wehr, dem zuzuschauen,das, da es mich, mich rufend, gehen ließ,zurückblieb, so als wärens alle Frauenund dennoch klein und weiß und nichts als dies: Ein Winken, schon nicht mehr auf mich bezogen,ein leise Weiterwinkendes – , schon kaumerklärbar mehr: vielleicht ein Pflaumenbaum,von dem ein Kuckuck hastig abgeflogen. (Rainer Maria Rilke)

Zur Wintersonnenwende

Zur Wintersonnenwende

Kürzester Tag – längste Nacht. Danach geht es wieder aufwärts zum Licht. Verheißungsvolle Aussichten, trotz DunkelheitWarten, still sein, lauschen, schauen auf das was werden will. (© mona lisa) Ich seh so gern im Lichtgewand dort in der blauen Ätherferne allnächtig wandeln stille Sterne, ich fühle ihnen mich verwandt. Sie warens, die in frühster Zeitschon tief in meine Seele schauten, sie waren balde die Vertrauten für meine Lust und für mein Leid. Es ist – wie könnt es anders sein –mein ganzes Herze ihnen offen, und ihnen möcht…

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