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Schlagwort: Rainer Maria Rilke

Das Leben ist gut und licht

Das Leben ist gut und licht

Es gibt Tage, da hat man den Eindruck, alles sei grau, trüb und leer. Ja, ich weiß, diese Tage gehen genauso vorbei wie auch die helleren. Inzwischen halte ich an solchen Tagen bewusst nach Lichtem, Schönem Ausschau, das mir wie Gabriele von Arnim es in ihrem Buch geschrieben hat, Trost spenden und ein wenig Licht ins Dunkle bringen kann. Machmal sind es Gedichte, Blumen oder einfach der Blick in den Himmel, auf der Suche nach lichten Lücken im Grau. Das…

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Dunkelheit

Dunkelheit

Du Dunkelheit, aus der ich stamme,ich liebe dich mehr als die Flamme,welche die Welt begrenzt, indem sie glänztfür irgend einen Kreis,aus dem heraus kein Wesen von ihr weiß. Aber die Dunkelheit hält alles an sich:Gestalten und Flammen, Tiere und mich,wie sie’s errafft,Menschen und Mächte – Und es kann sein: eine große Kraftrührt sich in meiner Nachbarschaft. Ich glaube an Nächte. (Rainer Maria Rilke)

Kapellenloser Glaube

Kapellenloser Glaube

Es gibt so wunderweiße Nächte,drin alle Dinge Silber sind.Da schimmert mancher Stern so lind,als ob er fromme Hirten brächtezu einem neuen Jesuskind. Weit wie mit dichtem Diamantenstaubebestreut, erscheinen Flur und Flut,und in die Herzen, traumgemut,steigt ein kapellenloser Glaube,der leise seine Wunder tut. (Rainer Maria Rilke)

Neujahr

Neujahr

„Und nun wollen wir glauben an ein langes Jahr, das uns gegeben ist, neu, unberührt, voll nie gewesener Dinge, voll nie getaner Arbeit, voll Aufgabe, Anspruch und Zumutung; und wollen sehen, daß wirs nehmen lernen, ohne allzuviel fallen zu lassen von dem, was es zu vergeben hat […]” (Aus einem Brief Rilkes an Clara Rilke, 1. Januar 1907)

Wesen der Schönheit

Wesen der Schönheit

Wir müssen es aussprechen, dass das Wesen der Schönheit nicht im Wirken liegt, sondern im Sein.Es müssten sonst Blumenausstellungen und Parkanlagen schöner seinals ein wilder Garten, der vor sich hin blüht irgendwo und von dem keiner weiß. (Rainer Maria Rilke)

Aufgang oder Untergang

Aufgang oder Untergang

Nenn ich dich Aufgang oder Untergang?Denn manchmal bin ich vor dem Morgen bangund greife scheu nach seiner Rosen Röte –und ahne eine Angst in seiner Flötevor Tagen, welche liedlos sind und lang. Aber die Abende sind mild und mein,von meinem Schauen sind sie still beschienen;in meinem Armen schlafen Wälder ein, –und ich bin selbst das Klingen über ihnen,und mit dem Dunkel in den Violinenverwandt durch all mein Dunkelsein. (Rainer Maria Rilke)

Zeitgenosse der Rosen

Zeitgenosse der Rosen

Sommer: für ein paar Tage der Zeitgenosse der Rosen sein; atmen, was um ihre aufgeblühten Seelen schwebt.Aus jeder, die dahinstirbt, eine Vertraute machen und diese abwesende Schwester in anderen Rosen überleben. (Rainer Maria Rilke) Noch blühen einige Rosen, am letzten Tag im August, dem letzen offiziellen Sommertag. Dennoch ist das Nahen des Herbstes spürbar, man sieht und riecht es, fühlt es, wenn morgens eine Strickjacke übergezogen werden oder zumindest ein wärmendes Tuch dabei sein muss. Dennoch: Der Herbst kann kommen, voller…

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Auf zum Licht

Auf zum Licht

Nur nicht im DunkelSchmählich erschlaffen!Im LichtgefunkelLeben und schaffen.Nur im VersteckeNicht müd’ versiechen,Kränkeln und kriechen —Nur das nicht!Richte und reckeAuf dich zum Licht! (Rainer Maria Rilke, 1. Strophe von „Zum Licht“)

Städtische Sommernacht

Städtische Sommernacht

Unten macht sich aller Abend grauer,und das ist schon Nacht, was da als lauerLappen sich um die Laternen hängt.Aber höher, plötzlich ungenauer, wird die leere leichte Feuermauereines Hinterhauses in die Schauereiner Nacht hinaufgedrängt,welche Vollmond hat und nichts als Mond. Und dann gleitet oben eine Weiteweiter, welche heil ist und geschont,und die Fenster an der ganzen Seitewerden weiß und unbewohnt. (Rainer Maria Rilke)

Der Träumer

Der Träumer

Es war ein Traum in meiner Seele tief.Ich horchte auf den holden Traum:ich schlief.Just ging ein Glück vorüber, als ich schlief,und wie ich träumte, hört ich nicht:es rief. IITräume scheinen mir wie Orchideen. –So wie jene sind sie bunt und reich.Aus dem Riesenstamm der Lebenssäfteziehn sie just wie jene ihre Kräfte,brüsten sich mit dem ersaugten Blute,freuen in der flüchtigen Minute,in der nächsten sind sie tot und bleich. –Und wenn Welten oben leise gehen,fühlst du’s dann nicht wie von Düften wehen?Träume…

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