Die Welt entschwindet

Die Welt entschwindet

(Gestern während des Gewitters)

Man muß so müde sein wie ich es bin
Es schwindet kühl entzaubert meine Welt aus meinem Sinn
Und es zerrinnen meine Wünsche tief im Herzen.

Gejagt und wüßte auch nicht mehr wohin
Verglimmen in den Winden alle meine Kerzen
und meine Augen werden dünn.

Es bricht mein Leib bevor ich dein noch bin
Dich lasse ich zurück, mein einziger Gewinn
Ein nicht zu teilender
Es teilen sich in dir die Nächte meiner holden Schmerzen.

(Else Lasker-Schüler)

2 Gedanken zu „Die Welt entschwindet

  1. „Welt unter“ auf dem Foto und im tieftraurigen Liebesgedicht der Else Lasker-Schüler.
    Zum Glück hellt es sich nach einem Gewitter wieder auf.
    In der Liebe ist das nicht immer der Fall.
    Mit einem lieben Gruss in den fast schon wieder heiteren Freitagabend (bei uns fiel nur Regen),
    Brigitte

  2. Es hat auch keine nennenswerten Schäden hinterlassen, nur ein paar Äste, ein wenig Erde, die weggefegt werden musste.
    Die eigene, entzauberte Welt wieder zum Strahlen zu bringen ist bestimmt mühsamer.
    Sonnige Grüße

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert