Die Zeit vertreiben

Die Zeit vertreiben

Wunderliches Wort: die Zeit vertreiben!
Sie zu halten, wäre das Problem.
Denn, wen ängstigts nicht: wo ist ein Bleiben,
wo ein endlich Sein in alledem? –

Sieh, der Tag verlangsamt sich, entgegen
jenem Raum, der ihn nach Abend nimmt:
Aufstehn wurde Stehn, und Stehn wird Legen,
und das willig Liegende verschwimmt –

Berge ruhn, von Sternen überprächtigt; –
aber auch in ihnen flimmert Zeit.
Ach, in meinem wilden Herzen nächtigt
obdachlos die Unvergänglichkeit.

(Rainer Maria Rilke)

6 Gedanken zu „Die Zeit vertreiben

  1. Ja, manchmal ist mir danach bzw. sehe ich hinter dem, was offensichtlich zu sein scheint, noch so etwas wie eine andere Dimension.
    Schwer in Worte zu fassen.
    Hab einen Stimmungsvollen Tag, mit kleinen mystischen Einsprengseln.

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