
Fließender Bach

Mir ist, als flösse dieser Bach da draussen
ein heimlich Bette in mir selbst herab
und spülte nun den lange trocknen Grund
zu neuem sonderbaren Leben auf;
wie Moos und Flechte legt’s gelöste Arme
in sein Gefäll, wie klein und grosse Kiesel
befreit es sich und läuft mit ihm des Wegs; –
mir ist, ich spürte, wie die Welle wühle
und nichts mehr fest und sicher in mir sei,
und fühle mich beunruhigt hingegeben
in eines wunderlichen Spiels Gewalt.
(Christian Morgenstern)
8 Gedanken zu „Fließender Bach“
Diesen Morgensterntext kannte ich noch nicht und finde ihn wunderbar – so wie deine Bilder dazu.
Lieben Gruss in den Fluss des Tages,
Brigitte
Freut mich, dass auch du hier ab und an etwas Neues entdeckst.
Herzliche Grüße
Ein wunderbarer Text, vor allem auch weil er den Inhalt rhythmisch mit-vollzieht.
Liebe Grüße
Andrea
Das herauszufinden ist ein Grund,
Gedichte immer mal wieder laut zu lesen und sich vom Rhythmus packen zu lassen.
Liebe Grüße
Mir fremde Morgensternworte.
So schön und passend verbildlicht…
Morgengruß von Sonja
Merci, Sonja und auch dir liebe Grüße
und so ist es auch oft – setz dich dazu und schaue und lausche. das reicht…
danke, auch für das erfrischende foto!
lieber gruß
Sylvia
Wasser in all seinen Erscheinungsformen und Aggregatzuständen zu lauschen, ist für mich ein besonders Vergnügen.
Liebe Grüße