Hoffnung

Hoffnung

Es reden und träumen die Menschen viel
von bessern künftigen Tagen;
nach einem glücklichen, goldenen Ziel
sieht man sie rennen und jagen.
Die Welt wird alt und wird wieder jung,
doch der Mensch hofft immer Verbesserung.

Die Hoffnung führt ihn ins Leben ein,
sie umflattert den fröhlichen Knaben,
den Jüngling locket ihr Zauberschein,
sie wird mit dem Greis nicht begraben;
denn beschließt er im Grabe den müden Lauf,
noch am Grabe pflanzt er – die Hoffnung auf.

Es ist kein leerer, schmeichelnder Wahn,
erzeugt im Gehirne des Toren,
im Herzen kündet es laut sich an:
zu was Besserm sind wir geboren.
Und was die innere Stimme spricht,
das täuscht die hoffende Seele nicht.

(Friedrich Schiller)

4 Gedanken zu „Hoffnung

    1. Es ist tatsächlich eine Frühlingsknospe ;) Doch ich habe bemerkt, dass einige Bäume tatsächlich gleichzeitig mit ihren Früchten auch Knospen ausbilden, so dass schon im Herbst der Frühling sichtbar ist.
      Liebe Grüße

  1. Was könnte diese von Schiller so hochgelobte Hoffnung besser darstellen als diese herrliche Knospe.
    Wie sagte Hilde Domin so schön:

    „Es knospt
    unter den Blättern
    das nennen sie Herbst“

    Einen lieben Samstagabendgruss,
    Brigitte

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