Holzstapel

Holzstapel

In einer tief verschneiten, von der Sonne beschienenen Winterlandschaft spazieren zu gehen, ist ein wundersames Erlebnis:
Feinster Schnee“staub“, der von den Bäumen rieselt und glitzert, Schneekristalle, die wie Diamanten in der Sonne funkeln, Unberührtheit auf der einen Seite, und dann auch Pferde, die auf einer Koppel miteinander durch den Schnee galoppieren und sich offensichtlich des Lebens erfreuen, sowie viele weitere Spuren des Lebens im Schnee:

Sie zeugen in aller Stille von denen, die vor mir schon da waren, von ihrer Arbeit, die heute sicher durch schweres Gerät für den Menschen leichter geworden ist, möglicherweise aber auch dazu beiträgt, dass Natur mehr und stärker genutzt wird als das ohne möglich gewesen wäre.

Beim Anblick eines verschneiten Holzstapels sind mir die Anfangszeilen von Ingo Baumgartners Gedicht „Brennholz“ durch den Kopf gegangen:

„Gestapelt liegen lange Scheite,
Vom Keil geklobne reife Bäume.
Sie sind dem Feuerfraß Geweihte,
Doch Zeit genug für Rückblicksträume.“

Das „Rückblicksträumen“ überlasse ich dann allen, die hier lesen und denen, die sich das Gedicht zu Gemüte führen wollen.

6 Gedanken zu „Holzstapel

  1. Deine Fotos erinnern mich an einen einzigartigen Ausflug in den Mühlviertler Teil des Böhmerwaldes, nahe der tschechischen Grenze. Damals zwar ein Sommertag, aber die Holzstapel nicht minder heimelig in ihrer Ausstrahlung!

    Und an ein weiteres Erlebnis erinnere ich mich, das ich ganz ähnlich Deiner Beschreibung empfunden habe. Ich kann Dein Berührtsein sehr nachempfinden und sehne mich nach genau so einer Begegnung! Auch damals haben uns Pferde durch den Schnee begleitet, lautlos, denn ihr leises Schnauben wurde vom Nebel verschluckt …
    Liebe späte Grüße!

    1. Schnee und Nebel ist sicher eine sehr besondere Wettermischung, an die man sich gern erinnert, auch an das eigene Berührtsein, das die Seele (auf)atmen lässt.
      Herzliche Morgengrüße

  2. Rückblicksträumen und ebenso Vorwärtsphantasieren. Ich liebe beides – gehört doch alles zu uns und unserem Leben. Im Winter geht doch nichts über Schnee, der von der Sonne bestrahlt wird. Das Herz geht auf!

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