Mond und Tulpe

Mond und Tulpe

Herr Mondstrahl, der ist sehr verliebt
in Fräulein Tulipan.
Das schöne Kind am Gartenhaus,
das hat’s ihm angetan.

Allnächtlich, wenn der Garten träumt,
schleicht er sich still heran;
Er bleibt bei ihr die ganze Nacht
und schaut sie lächelnd an.

„O Tulipan, lieb Tulipan!“
er schmeichelt süß und spricht:
„O nimm den Blütenblätterkranz,
den Schleier, vom Gesicht!“ —

„Du bleicher, kalter Nachtgesell,
so laß mich doch in Ruh‘! —
Sie zieht die Blütenblätter schnell
noch etwas fester zu.

„Ich bin verlobt, damit du’s weißt,
mit dem Herrn Sonnenstrahl.
Der ist viel schöner noch als du
und nicht so bleich und fahl.

Der küsst so süß, der küsst so heiß,
viel inniger als du;
küsst mir die Blütenblätter auf.
Doch du? – Lass mich in Ruh‘!“

(Carl Wolff)

4 Gedanken zu „Mond und Tulpe

  1. Tja, gegenüber dem Sonnenschein hat der Mondstrahl keine Chance.
    Das könnte sich dann im Hochsommer bei schier unerträglicher Tageshitze ändern… Nur sind dann die Tulpen längst nicht mehr ansprechbar. :–)
    Vielleicht muss Herr Mondstrahl auf die Rosen warten…
    Lieben Montagsgruss,
    Brigitte

  2. Alles zu seiner Zeit und jede(r) nach ihrer/seiner Fasson .
    Tagsüber Sonne, nachts der Mond – für mich kann das so bleiben.
    Dir einen guten Start in die neue Woche.
    Liebe Grüße

  3. och der arme mond…
    manchmal ist er mir lieber
    als die brüllende sonne. aber derzeit –
    ja, find ich die gesellschaft der sonne
    sehr angenehm:-)!
    lieber gruß
    Sylvia

    1. Deswegen ja:
      alles zu seiner Zeit.
      Im (Voll-) Mondschein auf der Schaukel zu sitzen oder in der Hängematte zu liegen, finde ich im Sommer übrigens mega ;)
      Und: im Winter – ab und zu – dick eingemummelt mit Wärmflasche ;)
      Frühlingshafte Abendgrüße

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