Was bleibt?

Was bleibt?

Wenn deine Schönheit, dein Talent man preist,
Sei der Gedanke stets dir gegenwärtig:
Das Leben wird mit allem, allem fertig,
Und wie das Antlitz altert auch der Geist.

Du meinst: »Verschmerzen läßt sich der Verlust,
Die Zeit mag ihres strengen Amtes walten,
Bleibt mir nur eins, das Köstlichste, erhalten:
Die tiefe Liebeskraft in meiner Brust!«

So wisse: müd, erschöpft und abgehetzt
Fühlst du dereinst auch diese Kraft dir schwinden,
Dein Herz vertrocknet, stumpf wird dein Empfinden,
Nicht lieben kannst du mehr – was bleibt zuletzt?!

(Betty Paoli)

8 Gedanken zu „Was bleibt?

  1. Auch ich bin nicht ganz einverstanden mit dieser etwas düsteren Prophezeiung, auch wenn es durchaus so ist, dass viele Kräfte, Kenntnisse und Fähigkeiten im Laufe des Lebens schwinden.
    Aber lieben können wir sicher bis zuletzt, es sei denn, wir werden dement…
    Danke für diese Impulse in Wort und Bild sowie liebe Grüsse,
    Brigitte

    1. Ich glaube auch nicht, dass das Herz automatisch mit zunehmendem Alter „vertrocknet“, allerdings sieht man immer wieder (alte) Menschen, die einen sehr verbitterten Eindruck machen, da liegt die Vermutung dann schon nahe, dass ihnen so einiges an Lebendigkeit und /oder Liebesfähigkeit abhanden gekommen ist. Auch die muss man pflegen und nähren.
      Herzliche Grüße in die Schweiz.

  2. Ich fahre viel mit Öffis – und erlebe die Verbitterten wie die Losgelösten.
    Gerade heute hatte ich wieder ein nettes Erlebnis, ein älteres Paar war gemeinsam unterwegs. Es rührt mich immer sehr, wenn alte Menschen einander noch so zugetan sind, einander gegenseitig unterstützend, und noch zu charmanten Kommentaren aufgelegt.
    Lebendigkeit und Lebensfreude, ich glaube, sie hängen auch davon ab, wie fit und gesund sich Menschen im Alter fühlen. (Ich beobachte all dies auch zunehmend an mir selbst.)
    Ich hoffe, es überwiegt eines Tages meine Dankbarkeit …
    Ganz liebe Grüße!

    1. Die versuche ich täglich zu trainieren,
      so dass auch vermeintliche Kleinigkeiten aus der Selbstverständlichkeit herausgehoben werden. Nicht immer einfach, wenn man gelernt hat, dass vieles angeblich nicht „der Rede wert ist“ – doch ist es.
      Herzliche Grüße in deinen Abend. Gut’s Nächtle.

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