Zäzilie oder das Fensterputzen
Zäzilie soll die Fenster putzen,
sich selbst zum Gram, jedoch dem Haus zum Nutzen.
Durch meine Fenster muss man, spricht die Frau,
so durchsehn können, dass man nicht genau
erkennen kann, ob dieser Fenster Glas
Glas oder bloße Luft ist. Merk dir das.
Zäzilie ringt mit allen Menschen-Waffen …
Doch Ähnlichkeit mit Luft ist nicht zu schaffen.
Zuletzt ermannt sie sich mit einem Schrei –
und schlägt die Fenster allesamt entzwei!
Dann säubert sie die Rahmen von den Resten,
und ohne Zweifel ist es so am besten.
Sogar die Dame spricht, zunächst verdutzt:
So hat Zäzilie ja noch nie geputzt.
Doch alsobald ersieht man, was geschehn,
und spricht einstimmig: Diese Magd muss gehn.
(Christian Morgenstern)
4 Gedanken zu „Zäzilie oder das Fensterputzen“
Dein Fenster … das schaut aber wie bereits geputzt aus! Da möchte man doch direkt hindurchgreifen und einen Ast heranziehen …
Mein Fazit zum Gedicht:
wer das putzen übertreibt
am ende glaslos übrig bleibt …
Liebe Grüße, Andrea
Ich habe versucht, den Schmutz in den Fokus zu bekommen. Meine Handy-Kamera war dem nicht gewachsen ;)
Ich putze nur ungern – Fensterputzen und Bügeln allerdings sind für mich meditative Arbeiten mit sichtbarem Erfolg, der mich wirklich freut.
Liebe Grüße
Die Aussicht mit so viel Frühlingsgrün macht Freude.
Und wie schon Andrea bemerkte – es sieht wie das geputzte Fenster von Zäzilie aus. :–)
Und wird jetzt erst recht erstrahlen.
Frohen Gruss,
Brigitte
Klare Aussicht – jetzt auch bei Sonnenschein ;)
Hab einen feinen Samstag.