Aufgeschnappt
„In ein Denknest fallen“
„In ein Denknest fallen“
Mag auch die Spieglung im Teich uns oft verschwimmen:Wisse das Bild. Erst in dem Doppelbereich werden die Stimmen ewig und mild (Rainer Maria Rilke).
Du gehst. Und der Asphalt ist plötzlich nassund plötzlich ist das Grün der Bäume neuund ein Geruch wie von ganz frischem Heuschlägt dir in dein Gesicht, das heiß und blassauf diesen Regen wohl gewartet hat. Die Gräser, welche staubig, müd und mattsich bis zur Erde haben hingebeugt,sehen beglückt die Schwalbe, welche nahe fleugt,und scheinen plötzlich stolz zu sein. Du aber gehst. Gehst einsam und alleinund weißt nicht, sollst du lachen oder weinen.Und hier und da sind Sonnenstrahlen, welche scheinen,als ginge…
Meine Augen voll Asche,Meine Ohren haben die Töne verloren,Bäume, Wind, Gestein,Eure Sprache fällt mir nicht mehr ein.Höre im Weltraum nur mich,Mein wildes, hungerndes Ich. (Max Dauthendey)
Da fliegt, als wir im Felde gehen,Ein Sommerfaden über Land,Ein leicht und licht Gespinst der Feen,Und knüpft von mir zu ihr ein Band. Ich nehm‘ ihn für ein günstig Zeichen,Ein Zeichen, wie die Lieb‘ es braucht.O Hoffnungen der Hoffnungsreichen,Aus Duft gewebt, von Luft zerhaucht! (Ludwig Uhland)
Es war an einem SommerabendAls er so saß am Meer alleinDie letzten schwachen SonnenstrahlenWiegten in den Wellen zum Schlaf sich ein … Fernab von ihm liegt diese WeltDie ihn zum Leben auserkorenJedoch allzu weit entferntLiegen Schätze, die ihm verborgen Ganz sanft umhüllt ihn die NachtDie seine Augen schwerer machtWie in eine tiefe GruftFällt er dann in ruhigen Schlaf Die Zukunft sieht er nunIn die dunkle Nacht gehülltEine Stimme von fern her halltDie Zeit ist nah, zu handeln bald Der Tag…
Man müßte so sich ineinanderlegenwie Blütenblätter um die Staubgefäße:so sehr ist überall das Ungemäßeund häuft sich an und stürzt sich uns entgegen. Doch während wir uns aneinanderdrücken,um nicht zu sehen, wie es ringsum naht,kann es aus dir, kann es aus mir sich zücken:denn unsre Seelen leben von Verrat. (Rainer Maria Rilke)
Nichts ist für mich mehr Abbild der Welt und des Lebens als der Baum. Vor ihm würde ich täglich nachdenken, vor ihm und über ihn … (Christian Morgenstern)