Vom „Wir“ zum „Ich“

Vom „Wir“ zum „Ich“

Wir haben lange nach einem für uns passendem Haus gesucht. Klar war, wir wollten in diesem Stadtteil bleiben, in einem Haus, das groß genug für zwei sich liebende und streitende, westfälische Dickschädel ist. Ich wollte immer  in einem weißes Haus wohnen. „Da muss man ständig streichen, was mit Arbeit und Kosten verbunden ist“. Für meinen Mann kamen nur Klinker als Fassade in Frage – nahezu ohne Folgekosten. Nach einiger Zeit fanden wir ein passendes Haus, groß genug für zwei westfälische…

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Richard Schönherz u. Angelica Fleer, Rilke Projekt

Richard Schönherz u. Angelica Fleer, Rilke Projekt

Abschied Irgendwo blüht die Blume des Abschieds und streut immerfort Blütenstaub, den wir atmen, herüber; auch noch im kommendsten Wind atmen wir Abschied. Vor meinem „Abflug“ auf die „Insel fürs Leben“ habe ich von einer Bekannten drei CD mit Rilke Gedichten und Texte geliehen bekommen. Welch eine Offenbarung! Ich hatte Zeit und Muße – und die braucht man/frau – mir die von so unterschiedlichen Künstlern vorgetragenen und mit Musik unterlegten Gedichte anzuhören. Richard Schönherz und Angelica Fleer haben es geschafft,…

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Vollanzahlung

Vollanzahlung

Was man beim Einkaufen so alles erleben kann! Mein Sohn braucht eine neue Matratze. In einem Geschäft wurde uns ein Sonderangebot in Aussicht gestellt, was allerdings erst in 14 Tagen zum Angebotspreis zu haben wäre, bei „Vollanzahlung„. Das Wort ist ja wohl ein Widerspruch in sich!? Wahrscheinlich meinte er, wir sollten den vollen Angebotspreis schon jetzt zahlen, Lieferung dann in 14 Tagen, wenn das Angebot offiziell ist.

Sonnenblumenfelder im Ruhrgebiet

Sonnenblumenfelder im Ruhrgebiet

Nein, keine Phantasie, sondern blühende Wirklichkeit. Stutzen musste ich schon, als ich unterwegs von ferne ein gelbes Feld sah, das so letzte Woche noch nicht zu erkennen war. Zweite Rapsblühte? Nein. Ein Sonnenblumenfeld, das letzte Woche wohl auch schon da war, allerdings noch grün! Daher habe ich es nicht wirklich wahrgenommen.

Bücherkrabbelkistenfund (3)

Bücherkrabbelkistenfund (3)

Und wieder ein erster Eindruck. Die ersten Sätze gefällig? „Mein kleines Werk soll eine Lücke füllen. Als ausübender Armer bin ich schon lange auf der Suche nach einem Handbuch, einer Art Gebrauchsanweisung für die Armen, nach einem Wegweiser, wie man diesen Zustand mit Würde und ohne besondere Erschütterung des Nervensystems ertragen kann, einem Ratgeber für Menschen mit geringem Einkommen in kritischen Lebenslagen.“ (aus: Sándor Márai, Schule der Armen, Ein Leitfaden für Menschen mit geringem Einkommen, S. 7)

Bücherkrabbelkistenfunde

Bücherkrabbelkistenfunde

Krabbeltische im Ausverkauf kenne ich – Bücherkrabbeltische eher weniger – jedenfalls in der heute vorgefundenen Form. Noch mehr Bücher? – Muss nicht sein, aber: Bei den Preisen! Schaun’mer mal: Suche ich – oder finde ich? Egal! Habe einiges mit nach Hause genommen. Hier ein Auszug aus einem der Fundstücke! (Weitere folgen) Frühe Im Osten graut’s, der Nebel fällt, Wer weiß, wie bald sich’s rühret! Doch schwer im Schlaf noch ruht die Welt, Von Allem nichts verspüret. Nur eine frühe Lerche…

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Literarischer Kinoherbst

Literarischer Kinoherbst

Die Vorschau im Kino lässt auf einen literarischen Kinoherbst schließen. Gerade angelaufen ist die Verfilung „Beim Leben meiner Schwester“ von Jodi Picoult. Angekündigt sind: „Die Frau des Zeitsreisenden“ von Audrey Niffenegger (Kinostart am 17. September), „Die Verblendung“ von Stig Larsson (Kinostart am 1.Oktober) und „Die Päpstin“ von Donna Wollfort Cross (Kinostart am 29.Oktober). Ich werde höchstens in die Filme gehen, deren zugrundeliegenden Roman ich noch nicht gelesen habe. Denn mein Kino im Kopf finde ich meist besser, auf jeden Fall…

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Julia Franck, Die Mittagsfrau

Julia Franck, Die Mittagsfrau

Der Roman hat einen furiosen Beginn: Aus der Perspektive des kleinen Peter erlebt der Leser die Schrecken des Zweiten Weltkrieges, denen Peter hilflos ausgliefert ist, da seine Mutter Helene als Krankenschwester oft Nachtdienst hat und er niemanden kennt, an den er sich in diesen schrecklichen Nächten anlehnen kann. Sogar der mehrfachen Vergewaltigung der Mutter durch Soldaten muss er zusehen und kann nicht helfen. Um so mehr freut er sich, dass sie gemeinsam Berlin mit dem Zug verlassen wollen. Doch dann…

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Hexenjagd im 20. Jahrhundert

Hexenjagd im 20. Jahrhundert

Wozu führen ganz normale Gesten der Menschlichkeit oder Barmherzigkeit in unnormalen Zeiten? Etwa das Herrichten eines Weihnachtstellers durch ein weibliches Familienmitglied für einen Polen, der als Zwangsarbeiter auf einem Bauernhof in Westfalen arbeiten musste?  – ins Frauen-KZ Ravensbrück. Oder die Hilfe eines polnischen Zwangsarbeiters für ein dreizehnjähriges Waisenkind, das für mehrere Geschwister und das Vieh sorgen musste? – in die Fürsorgeerziehung, ebenfalls ins KZ Ravenbrück. Einige dieser „Bettpolitischen“ bekamen dann auch noch besondere medizinische Betreuung: mit ihnen wurde fleißig experimentiert….

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