Roddy Doyle, Die Frauen hinter der Tür

Roddy Doyle, Die Frauen hinter der Tür

– Ich weiß nicht, was ich tun soll.– Tu gar nichts, sagte Paula. – Tu das, was du willst. – Hast du das getan?– Hab ich was getan?– Getan, was du wolltest, sagte Nicola. – Jemals?– Himmel sagte Paula. – Na ja … Ich habe deinen Vater geheiratet. – Und das war’s?– Und ich habe ihn rausgeworfen.Sie lächelte. – Bitte sehr, da hast du’s sagte Paula. – Der Anfang und das Ende – sozusagen.-Okay.– Nur die Jahre dazwischen waren scheiße,…

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Frühling

Frühling

Im Frühling schlief ich, ahnte nicht den Morgen.Schon ließen Vögel ihre Lieder schallen.Es rauschten Wind und Regen in der Nacht.Sind viele Blüten abgefallen? (Meng Hao Ran)

April spricht Geistersprache

April spricht Geistersprache

April spricht Geistersprache.Wie ein VergoldermeisterSitzt er am Nachbardache,Spritzt Goldschaum auf Taube und Tauber,Beklebt die Zimmer lichtsauber,Belebt die Fenstergardinen,Den Staub auf alten Tischen,Vergoldet Falten und Mienen,Sein Zauber will nie mehr verwischen.Auf meinen Stühlen sitzt still,Ich seh‘ ihn mit blumigen Gliedern,Ein Geist von Liebesliedern,Der dreist erlöst sein will. (Max Dauthendey)

Stille

Stille

„Die Stille bewohnen“ – Aus der Stille heraus Entscheidungen treffendann, wenn die Oberfläche des Wassersglatt geworden ist undzum Spiegel der Seele werden kann. Bis dahin heißt es warten und still werden.(@ mona lisa)

Räume(n)

Räume(n)

„Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten“ Dieser Vers aus dem bekannten Gedicht von Hermann Hesse ist mir im Moment Leitmotiv – nein nicht Leidmotiv – für den längst überfälligen „Frühjahrsputz“. Fensterputzen und immer wieder staunend feststellen, welche „Brühe“ innen an den Fenstern herunterläuft, verursacht durch Ofen und Kerzen, die im Winter die Dunkelheit erhellen und auch meist gegen depressive Verstimmungen helfen. Anschließend sind die Vorhänge dran. Und da sind ja auch noch die Schränke von innen, die auch ab…

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In meinem wilden Herzen

In meinem wilden Herzen

Wunderliches Wort: die Zeit vertreiben! Sie zu halten, wäre das Problem. Denn, wen ängstigts nicht: wo ist ein Bleiben, wo ein endlich Sein in alledem? – Sieh, der Tag verlangsamt sich, entgegen jenem Raum, der ihn nach Abend nimmt: Aufstehn wurde Stehn, und Stehn wird Legen, und das willig Liegende verschwimmt – Berge ruhn, von Sternen überprächtigt; – aber auch in ihnen flimmert Zeit. Ach, in meinem wilden Herzen nächtigt obdachlos die Unvergänglichkeit. (Rainer Maria Rilke)

Hoffnung

Hoffnung

Wann ist es Zeit,eine Hoffnung fallen zu lassen, loszulassen, aufzugebensie zu Grabe zu tragen? Und von welcher Hoffnung spricht das lyrische Ich in Schillers Gedicht „Hoffnung“, die man noch am Grabe pflanzt? Es reden und träumen die Menschen vielVon bessern künftigen Tagen, Nach einem glücklichen goldenen Ziel Sieht man sie rennen und jagen. Die Welt wird alt und wird wieder jung, Doch der Mensch hofft immer Verbesserung. Die Hoffnung führt ihn ins Leben ein, Sie umflattert den fröhlichen Knaben, Den…

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