Weike Wang, Die Ferien

Weike Wang, Die Ferien

Der Roman erzählt von zwei Sommerurlauben, die Keru und Nate abwechselnd mit mit ihren jeweiligen (Schwieger) Eltern in einem kleinen Ferienhaus verbringen. Da werden schnell mal die kulturellen und sozialen Unterschiede – Keru ist chinesische Amerikanerin – ihrer Herkunftsfamilien deutlich. Das, was die beiden jungen Leute aneinander faszinierend fanden, als sie sich kennenlernten, wird nun zu einem heiklen Gradmesser im Umgang mit den (Schwieger)Eltern auf der einen Seite, aber auch zwischen ihnen, denn beide sind durch die Gegenwart ihrer jeweiligen…

Weiterlesen Weiterlesen

Ein wenig Schwund ist immer

Ein wenig Schwund ist immer

Ich gehöre ja noch zu den immer seltener werdenden „Fällen“, die noch mit einem Füllfederhalter schreiben. Zu meinem 40igsten Geburtstag habe ich einen Pelikan-Toledo Füllhalter geschenkt bekommen. Am Wochenende habe ihn in der Küche fein eingeweicht, gesäubert und anschließend auf die Treppe gelegt, um ihn dann später in meinem Arbeitszimmer neu zu befüllen. Von der Treppe ist er runtergerutscht und eine Etage tiefer gefallen, zum Glück noch unbefüllt. Sonst hätte es eine arge „Sauerei“ gegeben. Denn er ist durch den…

Weiterlesen Weiterlesen

Christina Hauff, Schattengrünes Tal

Christina Hauff, Schattengrünes Tal

Kristina Hauffs Roman „Unter Wasser Nacht“ ist verfilmt worden und wird im ZDF im Sommer unter dem Titel „Das verschwundene Kind“ gezeigt mit Mark Waschke und Julia Koschnitz in den Hauptrollen, so jedenfalls die Presseinformation des Hanser Verlages. Auch „Schattengrünes Tal“ ist ein erweitertes Kammerspiel um Lisa und Simon, die als Ehepaar in einem idyllischen Dorf im Schwarzwald leben. Er ist Förster und kommt gerade von einer Forschungsreise, einer Wanderung durch den Bialowieza-Nationalpark, dem letzten Flachlandurwald Europas zurück. Er ist…

Weiterlesen Weiterlesen

Chantal Akerman, Eine Familie in Brüssel

Chantal Akerman, Eine Familie in Brüssel

Dieser nur 94 Seiten starke Roman erzählt – in erlebter Rede aus unterschiedlichen Perspektiven – von einer in der Welt verstreuten Familie, deren Mitglieder namenlos bleiben, und das auf recht distanzierte Weise: „Und dann sehe ich noch eine große fast leere Wohnung in Brüssel. Darin nur eine Frau oft im Morgenmantel. Eine Frau die grade ihren Mann verloren hat. …Ich sehe sie vor allem am Telefon und vor ihrem Fernseher auf dem Sofa liegen manchmal eine Zeitung vor sich. Wenn…

Weiterlesen Weiterlesen

Ein Rudel kleiner Wolken

Ein Rudel kleiner Wolken

Ein Rudel kleiner WolkenSchwimmt durch die Abendhelle,Wie graue Fische im MeereDurch eine blendende Welle. Und Mückenscharen spielenIm späten Winde regeSie tanzen zierliche TänzeIm warmen staubigen Wege. Und zwischen Wolken und Erde,Über die Bäume, die schlanken,Ziehn auf der Straße zum MondeDie uralten Liebesgedanken. (Max Dauthendey)

Sommermorgen

Sommermorgen

O Sommermorgen, wie bist du so schön,So schön im Tal und auf den Höhn! Wenn’s Morgenrot aus Osten strahltUnd golden den Saum der Wolken malt, Und mit immer glänzend röterer GlutAuf den Wipfeln der dunkelen Wäldern ruht; Wenn Halm‘ und Blumen in Flur und AuFrisch duften im kühlen Morgentau; Wenn durch des Waldes Stille der QuellVorüber rieselt silberhell; Wenn durch die Blätter säuselt der WindUnd im Felde die Lerch‘ ihr Lied beginnt: Dann muß das Herz in Andacht bebenUnd auch…

Weiterlesen Weiterlesen

Meditative Pause

Meditative Pause

Lies, studiere und meditiere ständig über die Schriften, doch wenn das Licht einmal in deinem Inneren aufgeleuchtet ist, lasse sie fallen, wie man eine Brandfackel fallen läßt, wenn man das Feuer entzündet hat. (Upanischaden) Ab und an brauche ich diese Pausen, um innezuhalten.

aufgeschnappt

aufgeschnappt

Unterwegs im Auto gab‘s eine Sendung über SchulabsentInnen. Früher waren es Schulschwänzer. Das Phänomen ist sicher geblieben, die Gründe auch? Hab die Sendung nicht zu Ende hören können ;)

Sonntage

Sonntage

„Ich liebe die Sonntage nicht, sie sind so einsam. Sie schließen die lauten, lebendigen Wochen so still u. traurig ab. Aber die Freitage u. Samstage liebe ich. Sie sind wie eine Verheißung …, wie ein Rätsel, das bunte Dinge verspricht. Aber die Sonntage erfüllen die Versprechen nicht. Nur die Abende haben ihre Schönheit. (…)“ (Hertha Kräftner an Otto H.) Lieber Sonntag, sei uns freundlich Nach der grauen, langen Woche! Zart mit goldnem Sonnenfinger Morgens mir ans Fenster poche. (Anna Dix)…

Weiterlesen Weiterlesen

Brille

Brille

Korf liest gerne schnell und viel; darum widert ihn das Spiel all des zwölfmal unerbetnen Ausgewalzten, Breitgetretnen. Meistens ist in sechs bis acht Wörtern völlig abgemacht, und in ebensoviel Sätzen läßt sich Bandwurmweisheit schwätzen. Es erfindet drum sein Geist etwas, was ihn dem entreißt: Brillen, deren Energieen ihm den Text – zusammenziehen! Beispielsweise dies Gedicht läse, so bebrillt, man – nicht! Dreiunddreißig seinesgleichen gäben erst – Ein – – Fragezeichen!! (Christian Morgenstern)