Claire Goll, Arsenik

Claire Goll, Arsenik

Der Roman ist in einer Zeit entstanden, in der Yvan Goll mit Paula Ludwig befreundet war, worunter Claire offensichtlich sehr gelitten hat. Ihre Eifersucht, den Hass auf die Konkurrentin hat sie in diesem Roman verarbeitet, der in einem französischen Provinznest spielt, in dem man nicht zu laut denken darf, damit die anderen es nicht mitbekommen. Susanne Amiel leidet darunter, von ihrem Geliebten verlassen worden zu sein. Ihren Hutladen, in dem er sie immer besucht hat, hat sie an Gaby Thomas verkauft. Er liegt dirket gegenüber ihrem jetzigen Schreibwarengeschäft, so dass sie sowohl sehen kann, wer den Hutladen betritt, als auch die Glocke hören kann, die das Eintreten eines Kunden auf der anderen Seite kundtut. Früher hat sie diese gern gehört, da sie ja auch ihren Geliebten ankündigte. Nun aber leidet sie höllisch darunter. Gaby wird, ohne dass es ihr bewusst wird, zu Susannes Gegenspielerin, die vernichtet werden muss. „Sie will Gaby gewiß nichts sehr Schlimmes antun, nur weghaben will sie sie. Weg um jeden Preis. … Das Böse hat die Oberhand in ihr gewonnen und verleiht ihrem Blick eine dämonische Kraft. “ Diesen Entschluss setzt sie dann auch in die Tat um. Viel mehr passiert dann auch nicht. Die eigentliche Handlung ist eine innere. Der Leser erfährt minutiös und in einer sehr poetischen Sprache die Gedanken und Emotionen Susannes, die sich nach der Beseitigung der Gegegenspielerin Gabys noch schlechter und ruheloser fühlt als vorher.

Claire Goll, Arsenik oder Jedes Opfer tötet seinen Mörder, Hamburg, 1980, 157S. einschließlich des Nachwortes von Bärbel Jäschke, ISBN 3 499 145626

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