Haruki Murakami, Schlaf

Haruki Murakami, Schlaf

Einem meiner Söhne habe ich versprochen, ihm alle Bücher von Murakami zu schenken. Da ich selbst eine Murakami-Leserin bin, lese ich vorab die Bücher, die ich nachher verschenke. So haben wir beide etwas von den Ge-schenken. ( Nein, ich lese nicht alle Bücher vorher. Die Hegel-Gesamtausgabe wird – von  mir ungelesen – sein Bücherregal füllen können.)
Das dünne, fein in silbergraublau illustrierte Bändchen ist schon äußerlich auffallend: Unter dem Titel „Schlaf“ schaut einen ein Frauengesicht mit weit aufgerissenen Augen und leicht geöffnetem Mund an. Sieht nicht gerade nach Schlaf aus. „Es ist der siebzehnte Tag ohne Schlaf.“ So beginnt die Erzählung. Der Beginn einer Horror- oder Folter-geschichte?
Nein, im Gegenteil. Die Ich-Erzählerin kennt Schlaflosigkeit aus der Vergangenheit und weiß auch um die schreck-lichen Auswirkungen am Tag auf die Konzentrations-fähigkeit, den allgemeinen Gesundheits- und Gemüts-zustand. Sie kann also den jetzigen Zustand klar abgrenzen von dem der Schlaflosigkeit. Ihr geht es so gut wir kaum zuvor – ohne Schlaf. Was sie in der Nacht ohne Schlaf erlebt, real und in Gedanken, das erzählt Murakami auf seine unnachahmliche einfache und geheimnisvolle Art, begleitet von nicht weniger geheimnisvollen Illustrationen Kat Menschiks. Ein Buch für eine schlaflose Nacht oder ein paar Stunden am Tag.

Haruki Murakami, Schlaf, a.d. Japanischen v. Nora Bierich, mit Illustrationen von Kat Menschik, Köln 2009, 78 S., ISBN 978-3-8321-6136-1

Ein Gedanke zu „Haruki Murakami, Schlaf

  1. Ich muss die Bücher, die ich verschenke auch immer erst lesen :)
    Oder ich verschenke die, die ich beim Lesen toll fand….
    Murakami kenn ich noch nicht so gut. Deine Besprechung macht mich neugierig…
    Schönen Tag!
    bea

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