Luca d’Andrea, Das Böse, es bleibt

Luca d’Andrea, Das Böse, es bleibt

„Der Tod so kalt“ wie auch der neue Krimi „Das Böse, es bleibt“ sind in Südtirol angesiedelt. Beide sind sie spannend von der ersten bis zur letzten Seite.

1.
„Süße Lissy, kleine Lissy.“

2.
Zweimal Klopfen und die Worte „Knusper, knusper,knäuschen, wer knuspert an meinem Häuschen?“
Marlene, zweiundzwanzig Jahre alt, gut einen Meter sechzig groß, melancholische blaue Augen, ein Leberfleck über den geschwungenen Lippen, zweifellos hübsch und zweifellos in Panik, betrachtete in dem metallenen Gehäuse des Tresors ihr Spiegelbild und schalt sich eine dumme Gans.“

Marlene flieht vor ihrem skrupellosen Ehemann, den sie nur Herrn Wegener nennt, und nimmt einen Samtbeutel, prall gefüllt mit Saphiren, aus dem Tresor mit: „Zusammengepresster Kohlenstoff, der durch eine Laune der Natur dunkelblau funkelte. das ganz oder fast das ganze Glück von Herrn Wegener, hatte Platz in einer Hand.“ Damit will sie ihre Flucht und ihr neues Leben finanzieren.

Sobald Herr Wegener ihre Flucht bemerkt, „seinem Schmuckstück und lebender Beweis seiner Großzügigkeit“ setzt er sich mit dem Konsortium in Verbindung, die ihm einen Mann des Vertrauens schicken, einen emotions-und skupellosen Menschen, ohne Namen, der Marlene ausfindig machen soll. Dabei ist ihm jedes Mittel recht. Wie ein Pitbull verfolgt er Marlenes Spur, eine nicht ganz einfache Aufgabe, da Marlene mit ihrem Auto auf ihrer Flucht verunglückt. Auf eisiger Fahrbahn gerät sie ins Schleudern, kommt von der Fahrbahn ab und bleibt bewußtlos in ihrem Auto liegen. Der Schnee bedeckt rechtzeitig alle Spuren.

Wäre nicht Simon Keller, Bewohner eines Einödhofes, an dem Tag unterwegs gewesen, so wäre das Marlenes sicherer Tod gewesen. Er rettet sie aus dem Auto, nimmt sie mit zu sich auf den Hof und pflegt sie hingebungsvoll. Es dauert lange bis der Leser mit Marlene entdeckt, dass irgendetwas mit dem Bauer nicht stimmt. Und wieder plant Marlene ihre Flucht, während der Mann des Vertrauens ihr und ihrem Aufenthaltsort immer näher kommt.

Inzwischen weiß Herr Wegener, dass Marlene kein Verhältnis mit einem Klaus gehabt hat, sondern dass Klaus der Name für das gemeinsame Kind ist. Und er versucht alles, um den Mann des Vertrauens von seinem Plan abzuhalten.

Die beiden sich vermischenden Handlungsstränge werden bereichert durch die Einbindung der Vergangenheit von Herrn Wegener und Simon Keller, die ihre Handlungsweisen ein wenig nachvollziehbarer machen, wenngleich ihre Brutalität nicht zu rechtfertigen oder gar zu entschuldigen ist.

Entstanden ist ein bis zur letzten Seite spannender, verzwickt gestalteter Krimi mit einigen überraschenden Wendungen in der Handlung.

Luca d’Andrea, Das Böse, es bleibt, a.d.Ital. v. Susanne Van Volxem u. Olaf Matthias Roth, Deutsche Verlags-Anstalt, 424 S., ISBN 978-3-421-04806-6

2 Gedanken zu „Luca d’Andrea, Das Böse, es bleibt

  1. Ich hoffe, es gefällt dem Krimileser, der Roman ist schon ein wenig spuki.
    Besser haben mir noch die Krimis von Pflüger gefallen. Die Rezensionen findest du ebenfalls auf meinem Blog.
    Herzliche gute Nacht-Grüße

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