Ich will dich – Der Film

Ich will dich – Der Film

Ich habe es geschafft! Heute konnte ich mir den Film von Anna Ditges „Ich will dich“ über Hilde Domin ansehen. Und ich bin froh darüber. Der Film ist beinahe eine Liebeserklärung. Er lädt den Zuschauer auf eine sehr empfindsame, liebe- und humorvolle Art ein, eine Zeitlang Gast bei Hilde Domin zu sein, die zum Schluss des Films sagt, es sei für sie ein Glück gewesen, Gedichte zu schreiben. Sie sei so zum Treffpunkt für viele geworden, die an ihren Gedichten, z.T. auch an ihr als Person interessiert gewesen seien, und das sei ihr gerade im Alter eine große Hilfe gewesen.
Man merkt Hilde Domin ihre Einsamkeit, ihr Alter und die damit verbundenen Beschwerden an, ihre Trauer über den Verlust ihrer einzigen großen Liebe , die für sie immer noch bei ihr, mit ihr in ihrer Wohnung lebt. Der Name – Erwin Palm – steht auf dem Klingelschild. Und trotzdem wirkt sie so wach, so neugierig, blitzt der Schalk in ihren Augen auf, die nach wie vor interessiert und liebevoll in die Welt blicken.
Durch Hilde Domins Erzählung, ihre Prosa, eingefügte Gedichte und alte Fotos bekommt man ausschnittweise Einblich in ihr Leben, u.a. in ihre glücklichen Kindheit in Köln, die deshalb so glücklich für sie war, weil sie durch die Liebe ihrer Eltern das Urvertrauen gelernt habe, das sie durchs ganze Leben begleitete und ihre Lebenseinstellung des „und trotzdem“ zur Folge hatte: „Ich war glücklich, weil ich sagen durfte, was ich dachte, weil ich nichts tun musste, aber vieles tun durfte. Ich musste mit meinem Vater nicht spazieren gehen, ich durfte es; ich musste nicht mit ihm ins Gericht gehen, ich durfte es.“ Nach einer Rede Hitlers im Jahre 1932 beschließt sie, Deutschland zu verlassen, und kehrt erst Anfang der Fünfziger nach vielen Stationen im Ausland zurück.
Am 22.02.2006 starb Hilde Domin und ist neben ihrem Mann bestattet worden. „Wir setzen den Fuß in die Luft, die uns trägt.“ – ein Gedich auf dem Grabstein.

4 Gedanken zu „Ich will dich – Der Film

  1. Ich freu mich sehr für Dich, dass Du ein Kino in Deiner Umgebung gefunden hast, wo der Film gezeigt wird und so Gelegenheit hattest, ihn zu sehen. Noch mehr freut mich natürlich, dass Dir der Film so gut gefallen hat. Ja, Hilde Domin war schon eine interessante und außergewöhnliche Frau. Wie gut, dass es noch gelungen ist, diesen Film über sie zu drehen, bevor sie verstorben ist.

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