An einen Schmetterling

An einen Schmetterling

Du, leicht und schön, aus Gottes Traum geboren,
du Bote einer tiefersehnten Welt!
Du Sieger, der die Liebe unverloren
und sanft im Segel seiner Schwingen hält:

Die Blumen lieben dich. Und wenn ich träume,
so träum ich deinen selbstvergessnen Flug.
Wie du mir wiederkommst durch helle Bäume,
versöhnst du mit der Erde Last und Trug.

Dein goldner Schmelz erschrickt vor meiner Schwere.
Du flügelst auf, mir lahmt der wüste Schritt.
Doch hoch und höher jetzt, in seliger Kehre,
nimmst du den Schmerz auf deinen Schwingen mit.

(Josef Weinheber)

6 Gedanken zu „An einen Schmetterling

  1. Hallo,einen schönen guten Morgen.Ein wunderschönes Gedicht, welches für einen guten Aufgalopp zum Tage sorgt. Nur schade, dass nicht mehr viele von diesen Gottesgeschöpfen zu sehen sind. Ich wünsche einen schönen Tag.

  2. Das freut mich, dass es eine solche Wirkung auf dich und für dich hat.
    Ich habe allerdings den Eindruck, dass es mehr sind als noch die Jahre davor. Hat allerdings dann auch viel Raupenfraß an den Blättern zur Folge ;)
    Dir einen erholsamen Sonntag.

  3. Die Schmetterlings-Fotos sind wunderschön und das Gedicht dazu, das ich nicht kannte, ebenfalls.
    Ja, schreiten (fliegen geht ja schlecht) wir leicht und voller Zuversicht in die neue Woche!
    Lieben Gruss,
    Brigitte

    P.S. Ich meine auch, dass es in diesem Jahr viel mehr Insekten und vor allem Schmetterlinge hat als auch schon. Das ist höchst erfreulich.

    1. Vielleicht hat sich ja in den Köpfen der Gärtner, der Bauern … ein Umdenken eingeschlichen.
      Auch in den Städten sieht man immer mehr blühende Grünstreifen – gut für Mensch und Tier.
      Liebe Morgengrüße

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