Nebel und Schatten

Nebel und Schatten

Bruchstück.

Nun still, mein Schritt, im stillen Nebelfeld!
hier rührt kein Leben mehr an meine Ruhe:
hier darf ich fühlen, daß ich einsam bin.
Kein Laut; kein Hauch; der bleiche Abend hält
im dichten Mantel schwer die Luft gefangen.
So thut es wohl dem unbewegten Sinn …

Mein Herz nur hör‘ ich noch; doch kein Verlangen
nach Leben ist dies Klopfen, – Lust und Schmerz
ruhn hinter mir versunken gleich zwei Stürmen,
die sich umarmen und im Wirbel sterben, – –
was störst du mich, mein allzu lautes Herz?!

Was willst du Schatten dort im Erlenbusch?
und schwankst? und winkst? – – –
– – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – –

(Richard Dehmel)

6 Gedanken zu „Nebel und Schatten

  1. Das Gedicht rührt so subtil an die innersten Gefühle, ohne sie wirklich preiszugeben.
    Und das Foto ist einfach nur schön. Merci für beides.
    Mit einem herzlichen Weihnachtsgruss,
    Brigitte

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