
Weiße Lilie

Da streckt sie ihre leuchtend weiße Krone
Hinaus in frisch zum Fest geschmückte Hallen,
In bunten Kleidern lagern sich Vasallen,
Zu beiden Selten ihrem hohen Throne.
Glühkäfer kommen durch die Nacht zur Frohne,
Und lassen sich im Kelche niederfallen,
Des Busens Flammen durch die Blätter wallen,
Und glühn die Lilienpracht zum Purpurmohne.
Mag Fürstenprunk, mag hohe Schönheit blinken,
Soll Dir der Lilie Sang die Brust durchtönen,
Der Liebe müssen sie zu Füßen sinken.
Mir aber ist sie eine jener Schönen,
Die sich, den Tod im Herzen fühlend, schminken,
Um noch zuletzt der Eitelkeit zu fröhnen.
(Max Waldau)
4 Gedanken zu „Weiße Lilie“
eine schönheit und ein tolles kühles arrangement, richtig zen…
lieber gruß
Sylvia
Und erst der Duft …
Der ist noch nicht übertragbar –
gehört aber unbedingt dazu.
Liebe Grüße
Wunderbar, diese Kombination von Gedicht, Stillleben (oder Stilleben) und Lilienschönheit!
Lieben Gruss ins Heute,
Brigitte
Es freut mich, dass es dir gefällt.
Herzliche Grüße