Grammatische Deutschheit
Grammatische Deutschheit
Neulich deutschten auf Deutsch vier deutsche Deutschlinge deutschend,
Sich überdeutschend am Deutsch, welcher der Deutscheste sey.
Vier deutschnamig benannt: Deutsch, Deutscherig, Deutscherling, Deutschdich;
Selbst so hatten zu deutsch sie sich die Namen gedeutscht.
Jetzt wettdeuschten sie, deutschend in grammatikalischer Deutschheit,
Deutscheren Comparativ, deutschesten Superlativ.
„Ich bin deutscher als deutsch“.
„Ich deutscherer“.
„Deutschester bin ich.“
„Ich bin der Deutschereste, oder der Deutschestere.“
Drauf durch Comparativ und Superlativ fortdeutschend,
Deutschten sie auf bis zum – Deutschesteresteresten;
Bis sie vor comparativisch- und superlativischer Deutschung
Den Positiv von Deutsch hatten vergessen zuletzt.
(Friedrich Rückert)
4 Gedanken zu „Grammatische Deutschheit“
Entzückend! Und ich staune vor allem, dass sochon zu Rückerts Zeiten das Spiel mit der Sprache auf die Spitze getrieben wurde. :–)
Danke für diesen herrlich mehrdeutigen Spass.
Lieben Morgengruss,
Brigitte
Offensichtlich neigen „die Deutschen“ in jeder Hinsicht zu Vergleichen, Übertreibungen und darin, sich gegenseitig zu übertrumpfen ;)
Möge der heutige Tag der deutschen Einheit sich im Positiv abspielen.
Herzliche Morgengrüße
Schon… Sorry!
Ja, möge die deutsche Einheit nicht nur in der Theorie funktionieren!
Beste Wünsche meinerseits.
Ich wollte es schon korrigieren,
war mit aber zu oberlehrerinnenhaft ;)