Buchgeschenk

Buchgeschenk

Ich finde und habe immer gefunden, daß sich ein Buch gerade vorzugsweise zu einem freundschaftlichen Geschenk eignet. Man liest es oft, man kehrt oft dazu zurück, man naht sich ihm aber nur in ausgewählten Momenten, braucht es nicht wie eine Tasse, ein Glas, einen Hausrat so in jedem gleichgültigen Augenblick des Lebens, und erinnert sich so immer des Freundes im Augenblick eines würdigen Genusses. (Wilhelm von Humboldt)

Schenken

Schenken

Schenke groß oder klein,Aber immer gediegen.Wenn die BedachtenDie Gaben wiegen,Sei dein Gewißen rein.Schenke herzlich und frei.Schenke dabeiWas in dir wohntAn Meinung, Geschmack und Humor,So daß die eigene Freude zuvorDich reichlich belohnt.Schenke mit Geist ohne List.Sei eingedenk,Daß dein GeschenkDu selber bist. (Joachim Ringelnatz)

Nach der Wintersonnenwende

Nach der Wintersonnenwende

Dann kommt ein Tag, du bist wie aufgewacht,Vorüber ist die längste Nacht,Du fühlst wie Frühling an die Augen wehen,Von neuem hebst du an zu sehen,Es ist noch nichts geschehen,Und doch ist dir, du habest viel vollbracht. (Ernst Lissauer)

Stell dich mitten in den Regen

Stell dich mitten in den Regen

Stell dich mitten in den Regen,glaub an seinen Tropfensegenspinn dich in das Rauschen einund versuche gut zu sein! Stell dich mitten in den Wind,glaub an ihn und sei ein Kind –lass den Sturm in dich hineinund versuche gut zu sein. Stell dich mitten in das Feuer,liebe dieses Ungeheuerin des Herzens rotem Wein –und versuche gut zu sein! (Wolfgang Borchert)

Schluss mit der Sünde. Das Christentum als Lebenslehre

Schluss mit der Sünde. Das Christentum als Lebenslehre

Heute Morgen habe ich mal wieder mit Interesse die Sendung Lebenszeichen gehört: „Schluss mit der Sünde. Das Christentum als Lebenslehre“. Klaas Huizing, ein evangelischer Theologe aus Würzburg möchte eine Theologie entwickeln, die eine Ahnung vermittelt, wie Leben gelingen kann. „Wir brauchen eine Theologie, die lebensweltkompatibel ist, die mit beiden Beinen im Leben steht und nicht mit einer dogmatischen Brille durchs Leben läuft.“ Mit dieser dogmatischen Brille bin ich quasi auf die Welt gekommen, musste notgetauft werden – so zumindest das…

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Lichter der Nacht

Lichter der Nacht

Der Jammer trübe Nacht die schwarze Nacht der SündenDes Grabes Dunkelheit, muß durch die Nacht verschwinden.Nacht, lichter als der Tag! Nacht, mehr denn lichte Nacht! (Andreas Gryphius, Über die Geburt Jesus, letzte Strophe des Sonetts)

An eine Lilie

An eine Lilie

Eine Lilie nickt von meinem Tisch,beugt die blätterschweren hohen Stengelüber mein Papier -.Geh‘ mit deinen vorgestreckten Zungen!Nein, doch! Bleib‘ nur, frecher Bengel –Du wirst wissen, wen ich angesungen:bist ja selbst von ihr.  (Erich Mühsam)