Gewitterhexen

Gewitterhexen

Beim gestrigen Gewitter ist mir ein lange nicht mehr gehörter Begriff wieder durch den Kopf gegangen: „Gewitterhexe“ – meist als Synonym für Xanthippe gebraucht. Dabei zaubern Gewitterhexen Klärung, frischen Wind und frische Luft herbei! Dafür könnte man dankbar sein. Offensichtlich mögen manche aber lieber den alten, bekannten, ihnen liebgewordenen Mief. Für sie sind Gewitterhexen dann eben nur ewig nörgelnde Xanthippen.

Blitzmarathon

Blitzmarathon

24 Stunden Blitzmarathon an „Wutpunkten“ in NRW! Bürger konnten vor dieser Aktion ihre „Wutpunkte“ melden, an denen ihrer Meinung nach die heutige Blitzaktion stattfinden soll. Es wird heute sehr gesittet auf den Straßen zugehen, hätte ich mir schon gestern gewünscht, als mit jemand hinten auf der Stoßstange hing und mich dann noch geschnitten hat, um gleich darauf voll in die Eisen zu gehen. Im Feierabendverkehr kommt man in NRW kaum in die Situation geblitzt zu werden – außer ein paar…

Weiterlesen Weiterlesen

Reißbrettstifte und mehr

Reißbrettstifte und mehr

Reißbrettstifte, Rechenschieber, Schreibschablonen, T+H Hefte 901 „weiß“, Bleistifte 9H, Rasierklingen, Tipp ex, Durchschlagpapier, Faber Perfection, ein Radiergummistift, rot auf der einen, weiß auf der anderen Seite, Ersatzklingen für Anspitzer, … Begriffe und Gegenstände aus längst vergangenen Zeiten, die mir aber noch gut in Erinnerung sind. Sie kamen beim Aufräumen meines Schreibtischcontainers zum Vorschein. Es hat lange gedauert, die Erinnerungen haben viel Zeit und Platz gebraucht.

Gästepatienten

Gästepatienten

Krankenzimmer mit Kühlschrank, Obstschale und Keksen als Willkommensgruß? Shampoo, Bademantel, Handtücher, Fön liegen bereit. Fehlt nur noch das Betthupferl auf dem Kopfkissen. Die Räumlichkeiten klein und eng wie vordem, aber mit Tapeten in mediterranem Terrakotta gestrichen. Ob die Patienten sich da eher als Gäste fühlen, weniger krank? Hängt dann sicher entscheidend vom Personal ab – wie immer, egal, ob es sich nun um ein Hotel handelt oder um ein Krankenhaus.

Ein Tag auf einem NAW

Ein Tag auf einem NAW

Zahlen, Abkürzungen sind Alltag im Rettungsdienst: KTW, RTW, NAW. Nach einer Besichtigung der Feuerwehrleitstelle nun die Fahrt auf einem NAW an, einem Notarztwagen: Alarm: Pieper piept, gibt die wichtigsten Infos an. Treppe oder Stange? Ich nehme lieber die Treppe, bin bestimmt schneller, als an der Stange erst den Schiss zu überwinden, komme gleichzeitig mit dem Notarzt unten an. Rechnung ist aufgegangen. Nach dem Anlegen der Gurte geht’s los: Blaulicht auf dem Hinweg, zügige Fahrt durch den Stadtverkehr, Martinshorn, wenn die rote Ampel immer näher kommt. Teilweise chaotisches Verhalten der anderen Autofahrer, die nicht wissen, wohin…

Weiterlesen Weiterlesen

Wiedergelesen: Albert Camus, Der Fremde

Wiedergelesen: Albert Camus, Der Fremde

„L‘ étranger“ habe ich vor Urzeiten im Französischunterricht gelesen, wiedergelesen dann lieber auf Deutsch. Eine beeindruckende Lektüre, damals wie heute. „Heute ist Mama gestorben. Vielleicht auch gestern, ich weiß nicht.“ Mersault, Büroangestellter in Algier, Ich-Erzähler und Sohn der Verstorbenen, fährt zu dem Heim, in dem seine Mutter vor ihrem Tod gelebt hat. Er hält Totenwache am geschlossenen Sarg, denn sehen will er seine Mutter nicht mehr. Am nächsten Tag reiht er sich in den kleinen Trauerzug ein, beerdigt seine Mutter – ohne eine Träne zu vergießen – nimmt den nächsten Bus zurück nach Algier und lebt sein Leben, als…

Weiterlesen Weiterlesen

Tango nur hören?

Tango nur hören?

Tangomusik in der Kirche, in einer Bestuhlung mit sehr geraden Lehnen? Geht das überhaupt? Für mich nur sehr mühsam. Da kribbelt es in den Füßen, am liebsten würde ich tanzen, zumindest mit den Füßen den Takt schlagen. Da schließe ich lieber die Augen und tanze in einem wunderbaren Schlosstanzsaal weiträumig meinen eigenen Tangostil, lautlos schwebend, stets im Takt, im Kontakt mit mir.