In Sichtweite

In Sichtweite

Kalendermäßig ist das Jahr 2026 in den Buchhandlungen bereits angekommen, sozusagen in Sichtweite: Seit Jahren begleitet mich dieser Kalender. Ja, nicht immer sind alle 365 Zitate sinn-haft, zielführend, lustig, erbaulich, was weiß ich. Dennoch mag ich diesen Kalender, vor allem das Motto: Abreißen und Loslassen! Die Rückseiten dienen mir als tägliche To-Do- oder auch Einkaufslisten. Das Papier ist so gut, dass es sich auch mit Füllhalter beschreiben lässt, ohne dass die Tinte verläuft. Man muss auch gönnen können ;)

Sommerwolken

Sommerwolken

…Die Wolken lehren dem Sommer das Fliegen;Viel Sommer sind schon in die Lüfte gestiegen,Auf Wolken über die Auen. Sie reiten wie die Toten vorüber,Denen die Herzen starr stille stehen.Doch Lippen, die jungen sommerroten,Küssen, werden die Tage auch trüber. (Max Dauthendey)

Plötzlich und unerwartet

Plötzlich und unerwartet

Wenn uns unvermutet eine Person wegstirbt, deren innige und verständige Teilnahme uns von Jugend an begleitete, deren ununterbrochene Neigung uns gleichsam eine stille Bürgschaft für ein dauerndes Wohlergehen geworden war, so ist es immer, als stockte plötzlich unser eigenes Leben.    (Eduard Mörike)

Johanna Frid, Haralds Mama

Johanna Frid, Haralds Mama

„Jemand sagte meinen Namen, im Befehlston. Nicht wie ein freundlicher Gruß, sondern wie wenn man in der Sprechstunde beim Onkologen aufgerufen wird. Ein Todesurteil. Es war nur ein Name. Die Frau, die ihn gerufen hatte, betrachtete mich mehr oder weniger lächelnd. … Ich hoffte, dass sie mich nicht umarmen würde, so in einer Art flauschiger Strafe. Das perfekte Verbrechen.“ Die eine elegant gekleidet, den cremeweißen, französischen Mantel über der Schulter drapiert, die andere in gigantischer Daunenjacke. Eine Axt in ihrer…

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Warten

Warten

Ein sicheres Mittel, die Leute aufzubringen und ihnen böse Gedanken in den Kopf zu setzen, ist, sie lange warten zu lassen. Dies macht unmoralisch. (Friedrich Nietzsche)

Ein Tag im Sommer 2025

Ein Tag im Sommer 2025

(Nach Norden) (Nach Süden) Es muss ja nicht heiß sein wie im Süden, doch ein wenig mehr Licht und Sonne, wäre schon wünschenswert ;)Schön, wenn hier und da – sparsam eingesetzt – etwas Rotes das triste Grau auflockert, es muss ja nicht gleich so dramatisch sein wie in Karoline von Günderrodes Gedicht „Hochrot“: Du innig Rot, Bis an den Tod Soll meine Liebe Dir gleichen, Soll nimmer bleichen, Bis an den Tod, Du glühend Rot, Soll sie Dir gleichen.

Stille Schönheit

Stille Schönheit

Wieviel Schönheit ist auf Erden unscheinbar verstreut; möcht‘ ich immer mehr des inne werden; wieviel Schönheit, die den Taglärm scheut, in bescheidnen alt und jungen Herzen! Ist es auch ein Duft von Blumen nur, macht es holder doch der Erde Flur, wie ein Lächeln unter vielen Schmerzen. (Christian Morgenstern)

An einen, der vorübergeht

An einen, der vorübergeht

Du hast mich an Dinge gemahnet, Die heimlich in mir sind, Du warst für die Saiten der Seele Der nächtige flüsternde Wind Und wie das rätselhafte, Das Rufen der atmenden Nacht, Wenn draußen die Wolken gleiten Und man aus dem Traum erwacht. Zu blauer weicher Weite Die enge Nähe schwillt, Durch Zweige vor dem Monde Ein leises Zittern quillt. (Hugo von Hofmannsthal)