Äquinoktium

Äquinoktium

Ein Äquinoktium gibt es zweimal im Jahr: die Tag- und Nachtgleiche im Frühling und im Herbst.Tage also, an denen Licht und Dunkelheit ausgeglichen sind. Sie stellen Wendepunkte dar zu mehr Licht im Frühling und mehr Dunkelheit im Herbst. Wir haben heute also einen Tag, der ausgeglichen ist und das Tor zum Licht weit öffnet. Mögen wir auch in der Balance sein und bleiben, und das nicht nur heute. Friedrich Schiller hatte da folgenden Rat parat: „Suche nach Ruhe, aber durch…

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Suleiman Addonia, Die Sehenden

Suleiman Addonia, Die Sehenden

„Manchmal müssen wir uns entscheiden, was mehr wehtut: unsere Geschichten zu erzählen, in all ihren Farben und Formen, egal wie abstoßend sie sind, oder den Preis dafür zu bezahlen, wenn sie unerzählt bleiben.“ Und Hannah entscheidet sich, ihre Geschichte zu erzählen, nachdem sie – ziemlich entsetzt – festgestellt hat, dass sich bei der britischen Einwanderungsbehörde niemand, wirklich niemand für ihre Geschichte bzw. für die tatsächlichen Gründe ihrer Migration interessiert. Ihre Anwältin erklärt ihr, dass die „Eindampfung“ ihrer Geschichte die Wahrscheinlichkeit…

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Stille

Stille

Im Zimmer schwebt die Stille und die Wärme,ganz wie ein Vogel in durchglühter Luft,und auf dem schwarzen kleinen Tischeliegt still das Deckchen, dünn und zart wie Duft.Das Glas mit klarem Wasser, wie ein Traum,wacht, daß das Glöckchen neben ihm nicht lärme,und wartet scheinbar auf die kleinen Fische.Die rote Nelke dämmert in den Raum,als wäre sie dort Königin. Die ganze Stille scheint für sie zu sein,und nur die Flasche mit dem süßen Weinblinkt still und wie befehlend zu ihr hin.Sie aber…

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Christine Wunnicke, Wachs

Christine Wunnicke, Wachs

Die eine zeichnet mit Leidenschaft Blumen, die andere seziert ebenso leidenschaftlich Leichen, um deren Innenleben aus Wachs abzubilden und das schon im Kindesalter von etwa 12 Jahren. Ihre Suche nach Gegenständen ihrer Leidenschaft gestaltet sich schwieriger als die Suche nach bestimmten Blumen. Christine Wunnicke erzählt eine in jeder Hinsicht ungewöhnliche Liebesgeschichte zwischen Madeleine Basseport, der meisterlichen Blumenportraitistin, und der jüngeren Marie Biheron, der ersten weiblichen Anatomistin im vorrevolutionären Paris des 18. Jahrhunderts, in dem dann später auch die Kopfe rollen…

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Tulpen

Tulpen

„Wenn der Frühling kommt, schick‘ schick ich dir Tulpen aus Amsterdam …“so hieß es vor Jahren in einem Schlager, der von vielen gesungen und zu einer Art Ohrwurm wurde. Ob diese aus Amsterdam kommt, weiß ich nicht, ich habe sie mir auch selbst gekauft, und dennoch erfreut sie mich mit ihrem Stolz, wie sie aufrecht in der Vase steht und sichtlich die Sonne genießt.

Hans Christian Andersen, Lieblingsmärchen von Kat Menschik

Hans Christian Andersen, Lieblingsmärchen von Kat Menschik

(© Kat Menschik, Galiani Verlag) Kat Menschiks „Lieblingsmärchen“ von Hans Christian Andersen, dessen 220 igster Geburtstag dieses Jahr gefeiert wird, sind ein weiterer Band in der Reihe der Lieblingsbücher des Galiani Verlages. Diese fünf Märchen hat Kat Menschik ausgesucht und auf ihre unnachahmliche Art illustriert:– Das Liebespaar, – Die Schnecke auf der Rosenhecke, – Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzern, – Das hässliche junge Entlein – Die Prinzessin auf der Erbse Ergänzt werden diese Märchen durch eine Puppenspielversion des Märchens…

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Zweifel und Zusammenhalt

Zweifel und Zusammenhalt

„Zweifel und Zusammenhalt“ ist das diesjährige Motto der – wie immer – am 1. Mai beginnenden Ruhrfestspiele. Ich habe mir gestern das Programm geholt, geblättert und gemerkt: Die Vorfreude auf die angebotenen Vorführungen steigt. „Das Theater ist ein Ort, an dem die Widersprüche unserer Zeit in aller Schärfe und Tiefe sichtbar werden können, ohne dass sie vorschnell aufgelöst werden müssen. Theater bietet die Möglichkeit, gesellschaftliche Fragen zu reflektieren und alternative Szenarien zu simulieren. Im geschützten Raum der Inszenierung können Konflikte,…

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Helene Bracht, Das Lieben danach

Helene Bracht, Das Lieben danach

„Some of you want to use you, some of them want to get used by you.“Mit dieser Liedzeile aus den Achtzigern des letzten Jahrhunderts beginnt „Das Lieben danach“ – ein Buch, das nur schwer einzuordnen ist. Es enthält klare autobiografische Elemente einer Missbrauchserfahrung der Autorin in ihrer Kindheit durch einen im Haus der Eltern wohnenden Untermieter, den die Mutter aufgrund seiner Bildung, Belesenheit und künstlerischen Ambitionen – er bezeichnet sich zeitweilig als Schriftsteller – verehrt, ja nahezu vergöttert hat. Darüberhinaus…

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