Verleser

Verleser

Habe mir einen Hocker zur Auswahl schicken lassen. Ich habe nämlich die Angewohnheit, meine Füße im Sitzen gern hochzulegen. Meine Mutter hatte dafür eine „Fußschaukel“. Der Postbote überreicht mir das Paket mit dem Satz: „Für einen Beton-Hocker ist das Paket aber ganz schön leicht.“ „Wieso Beton?“„Ja, steht doch auf dem Paket!“ Dann erkennt er seinen Verleser und wir beide können herzlich darüber lachen.Der Tag ist gerettet ;).

Zum Licht

Zum Licht

1.Nur nicht im DunkelSchmählich erschlaffen!Im LichtgefunkelLeben und schaffen.Nur im VersteckeNicht müd’ versiechen,Kränkeln und kriechen —Nur das nicht!Richte und reckeAuf dich zum Licht! 2.Siegende SonneHellt dir die Brust,Wogende WonneWird dir bewußt,Unter der DeckeÄngstlicher KleinheitWärmt sich — Gemeinheit;Nur das nicht!Richte und reckeAuf dich zum Licht! 3.Sowie des LichtesFunken sich heben,Sieh’, des GedichtesRhythmisches Schweben,Daß es dich weckeAus deinen Träumen . . . .Zaudern und säumen?Nur das nicht!Richte und reckeAuf dich zum Licht! (Rainer Maria Rilke)

Pfingstrose

Pfingstrose

Verhaucht sein stärkstes DüftenHat rings der bunte Flor,Und leiser in den LüftenErschallt der Vögel Chor. Des Frühlings reichstes PrangenFast ist es schon verblüht –Die zeitig aufgegangen,Die Rosen sind verblüht. Doch leuchtend will entfaltenPäonie ihre Pracht,Von hehren PfingstgewaltenIm tiefsten angefacht. Gleich einer späten Liebe,Die lang in sich geruht,Bricht sie mit mächtgem TriebeJetzt aus in Purpurglut. (Ferdinand von Saar)

Vielfalt bei den Ruhrfestspielen

Vielfalt bei den Ruhrfestspielen

Endlich wieder!Vorstellungen finden im “real life“ statt, zwar noch mit Masken in den Innenräumen. Doch diese Maßnahme empfinde ich eher als Schutz. Diese Vielfalt an Impressionen, wenn man den großen oder Kleinen Saal betritt! Wie sehr unterscheiden sich die ersten Eindrücke und das, was sie an Empfindungen, Fantasien und Assoziationen in einem auslösen.Menschen führen Konventionsgespräche, kommentieren, spekulieren über das, was sie da sehen, bis es dann irgendwann – endlich – still wird und ungestörtes Staunen möglich ist. Bunt und vielfältig…

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Wasserlilie

Wasserlilie

Es schwankt und wankt der Lilie KelchAuf sturmbewegter Flut,Doch bangt ihm nicht, weil tief und festIm Grund die Wurzel ruht. Und möchtest du in Sturm und FlutDer Lilie ähnlich sein,So treibe, Herz, die Wurzel tiefIn Gottes Wort hinein. (Julius Sturm)

Najat El Hachmi, Am Montag werden sie uns lieben

Najat El Hachmi, Am Montag werden sie uns lieben

Gewidmet ist dieser Roman der katalanisch-marokkanischen Autorin Najat El Hachmi den Mutigen, „die vom rechten Weg abwichen, um frei zu sein. Auch wenn es schmerzte.“ Vom rechten Weg abweichen, bedeutet, den konventionell vorgezeichneten Weg – besonders den für Mädchen und Frauen festgelegten – zu verlassen und die damit verbundenen Sanktionen wie auch immer auszuhalten, mit ihnen umzugehen, daran zu wachsen oder zu scheitern wie die Freundin der Ich-Erzählerin. Der Roman ist die Geschichte zweier junger, miteinander befreundeter Frauen, die versuchen…

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Ruhe

Ruhe

Das beste aller Güter, wenn es überhaupt Güter gibt, ist die Ruhe, die Zurückgezogenheit und ein Plätzchen, das man sein eigen nennen kann. (Jean de La Bruyère)

Gartendiamanten

Gartendiamanten

„Es gibt zwei Arten, sein Leben zu leben: entweder so, als wäre nichts ein Wunder, oder so, als wäre alles ein Wunder.“ (Albert Einstein) Ich erlebe immer wieder und überall Dinge, die mir wunderbar, ästhetisch und bewundernswert erscheinen.

Etikette für Etiketten

Etikette für Etiketten

Kaufe ich neue Sachen, allen voran Unterwäsche – so ist der erste Gang zu Hause der zu meinem Nähkästchen, wo ich meine Schere und den Nahttrenner aufbewahre, um die für mich überflüssigen, weil meist kratzenden Etiketten zu entfernen. Vielfach ist es ein heikles Unterfangen, nicht selten mit kleinen Löchern als Ergebnis oder mit Nähten die anschließend geschlossen werden müssen. Wie dankbar bin ich, wenn sie nicht mit der Naht vernäht sind. Sonst muss ich mich entscheiden: abschneiden – meist kratzt…

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Shiva Ryu, Setze keinen Punkt an die Stelle, an die Gott ein Komma gesetzt hat

Shiva Ryu, Setze keinen Punkt an die Stelle, an die Gott ein Komma gesetzt hat

Irgendwann bin ich irgendwo über diesen Buchtitel „gestolpert“ und habe mir das Buch mit dem Untertitel „Weisheitsgeschichten“ gekauft. Der Koreaner Shiva Ryu erzählt – meist in der Ich-Form – von seinen inneren und äußeren Reisen und seinen dabei gemachten Erfahrungen, den (scheinbaren) Widrigkeiten des Lebens und den eigenen „Fähigkeiten“, sich das Leben auf vielfältigste Art und Weise schwer zu machen. Und er erzählt auf sehr humorvoll, ironische Art, die – zumindest mir – immer wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubert….

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