Caryl Férey, Zulu

Caryl Férey, Zulu

Die in Südafrika spielende Handlung  dieses Krimis ist, wie man auf dem Cover lesen kann „Nichts für schwache Nerven.“ Vorsicht: Das Lesen kann zu extremen Spannungen und Albträumen führen.
Ali Neumann, Zulu genannt, ist als Kind nur knapp den Inkartha- Milizen entkommen, hat aber mitansehen müssen, wie sein Vater und sein Bruder ermordet worden sind und was sie mit seiner Mutter gemacht haben. Welchen Preis er für sein Leben hat zahlen müssen, erfährt der Leser erst ganz zum Schluss.
Mittlerweile ist er Chefermittler bei der Kriminalpolizei von Kapstadt und hat es kurz hintereinander mit zwei ermordeten jungen weißen Frauen zu tun, die brutalst hingerichtet worden sind und unter Drogen standen, deren Zusammensetzung noch nicht wirklich bekannt ist. Es scheint eine neue Designerdroge im Umlauf zu sein. Die Ermittlungen konzentrieren sich zunächst auch auf das Drogenmilieu mit fatalen Folgen auch für die Ermittler. Ein Verdächtiger wird ausgemacht, die beiden Fälle scheinen gelöst und so will es auch der Polizeichef, da Wirbel in der Öffentlichkeit angesichts der Vorbereitungen der Olympischen Spiele vermieden werden sollen.
Wenn da nicht einige Ungereimtheiten wären, die Ali nicht  loslassen. Und er ermittelt weiter.
Die Gewalttätigkeiten, die zum Teil an Hinrichtungen und Foltermethoden erinnern, die Gefahr, in der die Ermittler und auch ihre Angehörigen ständig leben, ist mir an die Nieren gegangen. Und ich habe immer wieder überlegt, ob ich mir das antun soll.  Doch ich wollte wissen, wie es ausgeht.
Ein happy end wird es nicht, aber die tatsächlichen Hintergründe erfahren zumindest die Leser dieses Krimis, die Öffentlichkeit in Südafrika nicht.  Die Hintergründe machen die gesellschaftliche Probleme deutlich, mit denen Südafrika immer noch zu kämpfen hat, auch wenn die Apartheid offiziell abgeschafft worden ist.

Caryl Férey, Zulu, a.d. Französischen von Jörn Pinnow, München 2011, 474 S., ISBN 978-3-492-27195-0

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