Martin Suter, Lila, lila

Martin Suter, Lila, lila

„Lila, Lila “ ist ein Roman, der thematisch in die aktuelle Diskussion über den Umgang mit geistigem Eigentum passt, obschon er bereits 2004 erschienen ist.
David arbeitet als Kellner in einer Bar, in der eines Tages auch Marie auftaucht, in die er sich sofort verliebt. Sie aber nimmt ihn nur in seiner Funktion als Kellner wahr, obschon Daniel nichts unversucht lässt, ihre Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. In einem alten Nachttischchen vom Flohmarkt findet Daniel das Manuskript eines herzergreifenden, tragisch endenden Liebesromans aus den 50igern. Er scannt die Seiten ein, überarbeitet sie, setzt seinen Namen darunter und gibt sie Marie zu lesen, von der er weiß, dass sie sich für Literatur interessiert. Daniel hofft so, Maries Interesse an seiner Person zu wecken. Marie ist begeistert und hält sich nicht an ihr Versprechen Daniel gegenüber, den Roman niemandem zu zeigen, und reicht das Manuskript bei einem Verlag ein. Mit weitreichenden Folgen für Daniel, Marie und ihre Beziehung, die sich zwischen beiden entwickelt hat.
Ein leicht daher kommender Roman mit einer gewissen Portion Spannung und Tiefgang, für die die wollen: Wer bin ich ? Wen, was liebe ich, wenn ich liebe? Das, was einer ist, was er hat, was er darstellt? Ist er wirklich das, was er ist, in diesem Fall, was er geschrieben bzw. kopiert hat, und wie gehe ich mit dem um, der als wirklicher Autor im Rampenlicht der Lesungen auftaucht? Der Roman endet mit Daniels Versuch zu schreiben. Doch auch da ist ihm der Roman Vorlage: „Das ist die Geschichte von David und Marie. Lieber Gott, laß sie nicht traurig enden.“ Ein nur scheinbar offenes Ende.

Martin Suter, Lila, Lila , Roman, Zürich, 2004, 345 S., ISBN 978-3-257-23469-5

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