Yasushi Inoue, Meine Mutter

Yasushi Inoue, Meine Mutter

In diesem schmalen Bändchen beschreibt Inoue seine Beziehung zu den Eltern, beginnend mit dem Tod seines Vaters, bei dem ihm das „Herz mit Worten erfüllt (war), die ich als sein Sohn zu ihm, meinem Vater hätte sagen sollen, solange er noch lebte, die ich aber nicht gesprochen hatte.“ Es ist gleichzeitig auch die Geschichte der Ehe von Vater und Mutter, die in ihren Charakteren unsterschiedlicher kaum sein konnten, verbunden mit Gedanken über den eigenen Tod.
„Nachdem mein Vater gestorben war, empfand ich meinen eigenen Tod als ein Geschehen, das nicht mehr unbedingt in weiter Zukunft lag, doch meine Mutter war noch rüstig, und so blieb mir der Ausblick auf den Tod doch noch zur Hälfte versperrt.“
Zu seiner Mutter, die viel kommunikativer war, hatte er ein engeres Verhältnis, erkennbar an der Art, wie liebevoll er die zunehmende Demenz der Mutter beschreibt. Folge davon ist, dass es in seinem Herz nach ihrem Tod still ist: „Mit ihr hatte ich alles immer genau beredet, mir war, als gäbe es nichts mehr, was ich ihr hätte sagen können.“
Mir stellte sich schon vor Jahren beim Lesen dieses Buches die Frage, wie halte ich es mit den eigenen Eltern bzw. Kindern?

Yasushi Inoue, Meine Mutter, Frankfurt/M.1990, 187 S., ISBN 3-518-38275-6

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