
Abschied

Wie hab ich das gefühlt was Abschied heißt.
Wie weiß ichs noch: ein dunkles unverwundnes
grausames Etwas, das ein Schönverbundnes
noch einmal zeigt und hinhält und zerreißt.
Wie war ich ohne Wehr, dem zuzuschauen,
das, da es mich, mich rufend, gehen ließ,
zurückblieb, so als wärens alle Frauen
und dennoch klein und weiß und nichts als dies:
Ein Winken, schon nicht mehr auf mich bezogen,
ein leise Weiterwinkendes – , schon kaum
erklärbar mehr: vielleicht ein Pflaumenbaum,
von dem ein Kuckuck hastig abgeflogen.
(Rainer Maria Rilke)

4 Gedanken zu „Abschied“
Schön – in aller Tragik.
Der Pflaumenbaum, der als Trost zurückbleibt…
Einen lieben Gruss ins Wochenende,
Brigitte
Tragik kann poetisch schön sein –
jedenfalls, wenn Rilke darüber spricht ;)
Liebe Grüße, wenn’s recht ist, garniert mit ein paar Sonnenstrahlen.
hach. ich seufze…
gut, dass du wieder hinfahren kannst. hat man solche herzensorte, ists wirklich tragisch mit dem tschüss sagen!
lieber gruß
Sylvia
Manchmal schon, das variiert bei mir ;)
Aber die Aussicht auf Rückkehr lindert das ja „Tschüss-Sagen“, wie du zutreffend anmerkst.
Hoffe, du hast einen ähnlichen Herzensort.
Liebe Grüße