
Kristall

Ganz still. Und viele welke Blätter liegen
wie braunes Gold, in Sonne eingetaucht.
Der Himmel ist sehr blau,
und weiße Wolken wiegen.
Ein heller Frost den Reif auf Bäume haucht.
Die Tannen stehen frisch und grün,
und ihre Wipfel zeigen in die Luft.
Und rote Buchen schlank und kühn
hör’n auf den Adler, dessen Flug sie ruft,
und steigen immer höher himmelan.
Einsame Bänke stehen dann und wann
und auch ein bißchen Gras, schon halb erfroren –
die Sonne hat’s zu ihrem Liebling auserkoren.
(Selma Meerbaum-Eisinger)
2 Gedanken zu „Kristall“
Wie schön, das Gedicht. Ja, der Raureif verzaubert jeden Gegenstand mit seinem „Zuckerguss“.
Einen lieben Gruss in einen weiteren frostigen Sonnentag,
Brigitte
Ja, Raureif verzaubert selbst das Triste –
das schrieb mir vor ein paar Tagen jemand so treffend.
Genießen wir die frühlingshaften Tage.
Liebe Grüße