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Kategorie: Gedichte

Der Welt Gesicht sind aller Welt Gesichter

Der Welt Gesicht sind aller Welt Gesichter

Der Welt Gesicht sind aller Welt GesichterDie Welt hat kein Gesicht von greifbarer Gestalt.Vor einem Kind malt sie sich stolz und wie ein Held,Vor einem Greise ohne Durst, wie tausendjährig Holz so alt,Den Dummen quält die Welt stets kopfgestellt.Dem Kühlen und dem Stummen ist sie kalt versteint,Die Schwachen fühlen sie als Tränensack, der greint.Dem Trotzigen ist sie voll Mühlen, gegen die er ficht,Dem Gütigen stets wohlgemeint voll Schwergewicht,Dem Richter ist sie ewiges Weltgericht.Ein unwirklich und tief Gedicht ist sie dem…

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O bunte Welt

O bunte Welt

O bunte Welt, was schillerst du mir her! Auf mich gestellt, bedarf ich dein nicht mehr. Nicht mehr? Und doch, wie bangt mich oft nach dir… Zu innig noch verschlingt sich Dort und Hier. (Christian Morgenstern)

Grau

Grau

I. Ist denn mein ganzes Sein verwirrt,   Daß alles ich jetzt anders schau‘;Erscheint mir doch die ganze Welt   Ein schmutzig Bild nur, Grau in Grau. Ich lebte gern und lachte gern   Wie sonst ein Menschenkind –Doch alles glotzt so fratzenhaft –   Dies Grau, es macht mich blind. II. Ein trüber, grauer Regentag,   Kalt und unheimlich öd;Der Himmel starrt so grau herein,   Die grauen Menschen so blöd. Da schnell ein rotes Licht herein –   Den roten Vorhang herab –Das lügt dann wieder die Rosen mir   Die ich längst verloren…

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Licht ist Liebe

Licht ist Liebe

Licht ist Liebe … Sonnen-Weben Liebes-Strahlung einer Welt schöpferischer Wesenheiten – die durch unerhörte Zeiten uns an ihrem Herzen hält, und die uns zuletzt gegeben … (Christian Morgenstern)

Sonne

Sonne

Bleibe nicht am Boden heften, Frisch gewagt und frisch hinaus! Kopf und Arm mit heitern Kräften, Überall sind sie zu Haus; Wo wir uns der Sonne freuen, Sind wir jede Sorge los. Daß wir uns in ihr zerstreuen, Darum ist die Welt so groß. (Johann Wolfgang von Goethe)

Lied der Freundin

Lied der Freundin

Zarter Blumen leicht Gewinde Bring ich dir zum Angebinde; Unvergängliches zu bieten, war mir leider nicht beschieden. In den leichten Blumenranken lauschen liebende Gedanken, die in leisen Tönen klingen und dir fromme Wünsche bringen. Und so bringt vom fernen Orte Dieses Blatt dir Blumenworte; Mögen sie vor deinen Blicken Sich mit frischen Farben schmücken. (Marianne von Willemer

Sonnenaufgang

Sonnenaufgang

Verschwunden ist die finstre Nacht, Die Lerche schlägt, der Tag erwacht, Die Sonne kommt mit Prangen Am Himmel aufgegangen. Sie scheint in Königs Prunkgemach, Sie scheinet durch des Bettlers Dach, Und was in Nacht verborgen war, Das macht sie kund und offenbar. …Wohl mancher schloss die Augen schwer öffnet sie dem Licht nicht mehr; Drum freue sich, wer, neu belebt, Den frischen Blick zur Sonn’ erhebt! (Friedrich Schiller, Quelle: Shakespeare, Macbeth, Erstdruck 1623, hier übersetzt von Friedrich Schiller 1800. 2….

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Schneeglöckchen

Schneeglöckchen

‘s war doch wie ein leises Singenin dem Garten heute Nacht, wie wenn laue Lüfte gingen: „Süß Glöcklein, nun erwacht, denn die warme Zeit wird bringen, eh’s noch jemand hat gedacht.“ –‘s war sein Singen, ‘s war ein Küssen, rührt die stillen Glöcklein sacht, dass sie alle tönen müssenvon der künftgen bunten Pracht. Ach, sie konnten’s nicht erwarten, aber weiß vom letzten Schneewar noch immer Feld und Garten, und sie sanken um vor Weh. (Joseph Freiherr von Eichendorff)

Stille

Stille

Still sein und schauenund auf die Antwort lauschendie sich dann einstellt. (© mona lisa) Mindestens einmal im Jahr gönne ich mir eine Stille-Auszeit, eine Art Seelenhygiene, um das, was sich das Jahr über angesammelt hat, zu entsorgen. Zunächst wird es eher laut, das ein oder andere will geduldig und gelassen ge- und beachtet werden, bevor es dann still werden kann.

Die Welt, die monden ist

Die Welt, die monden ist

Die Welt, die monden ist Vergiß, vergiß, und laß uns jetzt nur dies erleben, wie die Sterne durch geklärten Nachthimmel dringen, wie der Mond die Gärten voll übersteigt. Wir fühlten längst schon, wie’s spiegelnder wird im Dunkeln; wie ein Schein entsteht, ein weißer Schatten in dem Glanz der Dunkelheit. Nun aber laß uns ganz hinübertreten in die Welt hinein die monden ist – (Rainer Maria Rilke)