Landregen

Landregen

Der Regen rauscht. Der RegenRauscht schon seit Tagen immerzu. Und Käferchen ertrinkenIm Schlammrinn an den Wegen. – –Der Wald hat Ruh.Gelabte Blätter blinken. Im Regenrauschen schweigenAlle Vögel und zeigenSich nicht. Es rauscht urewige Musik. Und dennoch sucht mein BlickEin Streifchen helles Licht.Fast schäm ich mich, zu sagen:Ich sehne mich nach etwas Staub. Ich kann das schwere, kalte LaubNicht länger mehr ertragen. (Joachim Ringelnatz)

Manchmal schon sichtbar, spürbar und zu hören

Manchmal schon sichtbar, spürbar und zu hören

Langsam werden die Tage sichtbar heller. Mist wird auf die Felder gebracht. Die Vögel singen bereits länger und lauter.In der ein oder anderen Gartenecke werden sie sichtbar:die Frühlingsblüher. Es gibt wieder mehr Fahrräder auf den Straßen und hier und da bereits spielende Kinderdie Hunde tragen keinen Mantel mehrFrauchen oder Herrchen dafür vermehrt Sonnenbrillen. Und ganz leise raunt Tomte Tummetott noch immer seine Wichtelworte: „Viele Winter und viele Sommer sah ich kommen und gehen. Geduld, nur Geduld! Der Frühling ist nah.”

Jacqueline Kornmüller, Das Haus verlassen

Jacqueline Kornmüller, Das Haus verlassen

Schon die Hinweise, wie es zu diesem Buch gekommen ist, ist interessant. Autorin und Illustratorin verbindet ihre Begeisterung für den Schriftsteller Haruki Murakami. Jacqueline Kornmüller ist Regisseurin in Wien und hat zu Kat Menschik Kontakt aufgenommen, da sie Murakamis „Die unheimliche Bibliothek“ inszenieren und Bilder Kat Menschiks verwenden wollte. Bei der Premiere lernen sich die beiden Frauen dann kennen und es beginnt eine „Zusammenarbeit, die scheinbar mühelos oder eher unterbewusst die Arbeit der anderen aufgreift und zu etwas Eigenständigem macht,…

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Auf die Reise

Auf die Reise

Um Mitternacht, auf pfadlos weitem Meer, Wann alle Lichter längst im Schiff erloschen, Wann auch am Himmel nirgends glänzt ein Stern, Dann glüht ein Lämpchen noch auf dem Verdeck, Ein Docht, vor Windesungestüm verwahrt, Und hält dem Steuermann die Nadel hell, Die ihm untrüglich seine Richtung weist. Ja! wenn wir’s hüten, führt durch jedes Dunkel Ein Licht uns, stille brennend in der Brust. (Ludwig Uhland)

Meditation

Meditation

Im Grenzenlosen sich zu finden,Wird gern der Einzelne verschwinden, Da löst sich aller Überdruß;Statt heißem Wünschen, wildem Wollen,Statt läst’gem Fordern, strengem Sollen,Sich aufzugeben ist Genuß. (Johann Wolfgang v. Goethe)

Zeruya Shalev, Nicht ich

Zeruya Shalev, Nicht ich

Im Vorwort erzählt die Autorin, wie dieser Roman, ihr Erstlingswerk, entstanden ist, bzw. sie damit begonnen hat: Sie war im Dezember 1991 mit einem Autor, dessen Manuskript sie damals betreut hat, in einem Café verabredet, der sich aber verspätete und ihr nicht Bescheid geben konnte, da es damals noch keine Mobiltelefone gab. So begann sie während der Wartezeit zu schreiben: Über eine nicht namentlich genannte junge Frau, die anscheinend ihren Mann und ihre etwa fünfjährige Tochter für einen Geliebten verlässt….

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