Amanda Cross, Tödliches Erbe

Amanda Cross, Tödliches Erbe

Nach „Die letzte Analyse“, „Der James Joyce-Mord“ und „Thebanischer Tod“ ist „Tödliches Erbe“ der vierte Fall für Kate Fansler, einer mit einem Inspektor verheirateten Literaturprofessorin, deren Neugier und Wissbegierde sie zu einer Art „Pitbull“ werden lässt, wenn sie erst einmal „Lunte“ gerochen hat und ihr bei einem Todesfall etwas merkwürdig vorkommt. Oft ist es ein erster Eindruck, der sie stutzig werden lässt. Weshalb kann sie oft nicht begründen. Kate wird in ihrem Refugium auf dem Lande, weitab von fast allem,…

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Morgenmeditation

Morgenmeditation

Meditation muss nicht notwendig das Sitzen auf einem Kissen oder Bänkchen im stillen Zimmer sein. Zu beobachten, wie Raureif in der Sonne schmilzt, sich zu Tropfen formiert, die dann – nach und nach – vom Zaun fallen, und kurz vorm Fallen noch wie Brillanten in der Sonne funkeln, ist für mich ebenfalls Meditation. Denn ich komme in die Stille, in der Ruhe und Freude Platz haben. Später gesellte sich noch ein Rotkehlchen in dieses Stillleben …Leider ist es mir nicht…

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Abend am Meere

Abend am Meere

O Meer im Abendstrahl,An deiner stillen FlutFühl’ ich nach langer QualMich wieder fromm und gut. Das heiße Herz vergisst,Woran sich’s müd’ gekämpft,Und jeder Wehruf istZu Melodie gedämpft. Kaum dass ein leises WehDurchgleitet das Gemüt,Wie durch die stumme SeeEin weißes Segel zieht! (Alfred Meißner)

Es waltet rings des Frühlings

Es waltet rings des Frühlings

Es waltet rings des Frühlings erster Gruss –Ein leises Knospen, halb entfaltet Grün –Ein Schleier deckt die Sonne, zart GewölkStieg Nachts empor; doch dringt des Himmels Blau,Verheissung naher Seligkeit, hindurch –Es kos’t die Luft – wie eine liebe Hand,Die mehr nicht wagt, mit deinen Locken spielt. (Frieda Port)

Das Spiegelbild

Das Spiegelbild

Schaust du mich an aus dem Kristall,Mit deiner Augen Nebelball,Kometen gleich die im Verbleichen;Mit Zügen, worin wunderlichZwei Seelen wie Spione sichUmschleichen, ja, dann flüstre ich:Phantom, du bist nicht meines Gleichen! Bist nur entschlüpft der Träume Hut,Zu eisen mir das warme Blut,Die dunkle Locke mir zu blassen;Und dennoch, dämmerndes Gesicht,Drin seltsam spielt ein Doppellicht,Trätest du vor, ich weiß es nicht,Würd‘ ich dich lieben oder hassen? Zu deiner Stirne Herrscherthron,Wo die Gedanken leisten FrohnWie Knechte, würd ich schüchtern blicken;Doch von des Auges…

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Regentage

Regentage

Dunkle Tage, wolkenübersponnen,Jeder regenschwerer noch und trüberZiehen teilnahmslos an mir vorüberSchweigend, wie verhüllte, blasse Nonnen. Und das Herz wird enger da und stilleKaum will sich ein leiser Wunsch noch regen,Langsam stirbt im steten, steten RegenJeder frohbewegte Schaffenswille. Und des Nachts kann sich kein Bild mehr spinnenIn den sonst so farbenbunten Träumen,Denn ich horche nur von allen BäumenAuf das monotone Regenrinnen … (Stefan Zweig)

Annie Ernaux, Der junge Mann

Annie Ernaux, Der junge Mann

Wenn ich die Dinge nicht aufschreibe,sind sie nicht zu Ende gekommen,sondern wurden nur erlebt. Die Liebesbeziehung der Mitte Fünfzigjährigen mit einem dreißig Jahre jüngeren Mann hat also bereits ihr Ende gefunden. „Ich arbeitete ohne Unterbrechung an meiner Erzählung und parallel dazu, mittels einer entschlossenen Distanzierung, an der Trennung. Zwischen ihr und dem Ende des Buches lagen nur wenige Wochen.“ Im Grunde genommen schreibt die Ich-Erzählerin nicht wirklich über die Beziehung zu diesem jungen Mann, der seltsam blass bleibt, sondern das,…

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