günter abramowski, wer ist wir

günter abramowski, wer ist wir

„wer ist wir“ ist der neue Gedichtband Günter Abramowskis, geprägt von einer gewissen Altersmelancholie, die etwa sichtbar wird in Gedichten mit Kindheitsepisoden. Krankenhausaufenthalte „vom verstande ignoriert“ sind dann durch ein „zeitentauchen“ als „privileg des alters“ wieder da und können dichterisch verarbeitet werden: „eines tages überraschten mich im nichts-tun des altersbilder der schweren krankheit in kindertagen“ Günter Abramowski lotet in und mit seinen Gedichten die „tiefens des lebens“ aus, die „kraft der erinnerung/ vergangenheitszukunftfrei“ daherkommen. Und kommt zu der Erkenntnis, wir…

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Zuviel Klamotten?

Zuviel Klamotten?

Mein Diogenes Kalender „Abreißen und Loslassen“ hält täglich ein Zitat bereit, mit dem ich in Resonanz gehen kann, aber nicht muss. Anschließend nutze ich die Blätter als To-do-Listen, die ein wenig Farbe in das Alltags-Muss bringen. Vor ein paar Tagen musste ich über den Spruch schmunzeln. Heute ist es dann so weit. Ich werde meine Klamotten mal ausführen, hab einiges außerhalb des Hauses zu erledigen. Mal sehen, wie ihnen die frische Luft bekommt ;)

Tommie Goerz, Im Schnee

Tommie Goerz, Im Schnee

Draußen Schnee, meine Schuhe ohne „Winterbereifung“. Da lässt es sich gut zu Hause sein, mit einem Buch auf der Couch, das vom Titel her zumindest jahreszeitlich passt und dem folgendes Zitat vorangestellt ist: „Die Weggegangenen sind überall.“ Étienne Kern, Die Entflogenen Es ist die Geschichte von Max, dem Protagonisten dieses Romans, und Schorsch, der jetzt tot ist. Beide leben schon immer in ihrem Dorf. Aber sicher ist es auch die Geschichte dieses Dorfes und seiner BewohnerInnen. „Ob der Schorsch ein…

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Tine Høeg, Hunger

Tine Høeg, Hunger

Nach „Neue Reisende“ und „Tour de Chambre“ ist „Hunger“ der dritte Roman der Dänin Tine Høeg, in dem es um Mias innigsten Wunsch geht, mit ihrem Partner Emil, der bereits zwei Kinder aus erster Ehe hat, ein gemeinsames Kind zu bekommen. Seit einem Jahr versuchen sie es vergeblich und beschließen, sich an eine Kinderwunschklinik zu wenden. Mia ist Schriftstellerin und notiert neuen Monate lang minutiös und nahezu täglich in ihrem Tagebuch, was diese Entscheidung mit ihr, ihrem Körper und ihrer…

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Ich liege wo am Wegrand

Ich liege wo am Wegrand

Ich liege wo am Wegrand übermattet –Und über mir die finstere kalte Nacht –Und zähl schon zu den Toten längst bestattet. Wo soll ich auch noch hin – von Grauen überschattet –Die ich vom Monde euch mit Liedern still bedachtUnd weite Himmel blauvertausendfacht. Die heilige Liebe, die ihr blind zertratet,Ist Gottes Ebenbild . . .!Fahrlässig umgebracht. Darum auch lebten du und ich in einem Schacht!Und – doch im Paradiese trunken blumumblattet. (Else Lasker Schüler)

Vorbei die goldenen Zeiten

Vorbei die goldenen Zeiten

… Die schönste Jungfrau sitzet dort oben wunderbar; ihr goldnes Geschmeide blitzet, sie kämmt ihr goldenes Haar. Sie kämmt es mit goldenem Kamme und singt ein Lied dabei; das hat eine wundersame, gewaltige Melodei. … (Heinrich Heine, 3. u. 4. Strophe der Loreley)