Das Konzert

Das Konzert

Die nackten Stühle horchen sonderbar
Beängstigend und still, als gäbe es Gefahr.
Nur manche sind mit einem Mensch bedeckt.


(Alfred Lichtenstein, Das Konzert, 1. Strophe)

Ich mag es, sehr früh im Konzertsaal zu sitzen, die Atmosphäre des Raums zu spüren, Musiker ihre Instrumente stimmen sehen und zu hören, oft noch Stimmübungen hinter verschlossene Türen, im Programmheft lesen und mitzubekommen, wie sich der Saal langsam füllt, Menschen ihre Plätze suchen, sich (be) grüßen …
Es gibt so viel zu sehen: Kleidung, Frisuren, Verhaltensweisen …
Und dann endlich das Konzert. Wenn es der Dirigent, wie Thomas Hengelbrock heute Abend, dann auch noch schafft, nicht nur Chor und Orchester zu dirigieren, sondern auch noch das Publikum, das dann – endlich, endlich, endlich – Stille zulässt, zulassen muss, nicht gleich klatschen oder gar vor Begeisterung brüllen muss – ja dann war es ein wunderbarer, genussvoller Abend. Und ich trete still zufrieden und dankbar den Heimweg an.

7 Gedanken zu „Das Konzert

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