Lauschen

Lauschen

Vor lauter Lauschen und Staunen sei still,du mein tieftiefes Leben;daß du weißt, was der Wind dir will,eh noch die Birken beben. Und wenn dir einmal das Schweigen sprach,laß deine Sinne besiegen.Jedem Hauche gib dich, gib nach,er wird dich lieben und wiegen. Und dann meine Seele sei weit, sei weit,daß dir das Leben gelinge,breite dich wie ein Feierkleidüber die sinnenden Dinge. (Rainer Maria Rilke) Stille, lauschen und wahrnehmen, was ist, vorbehaltlos, ohne Interpretation und Bewertung – eine Übung in Achtsamkeit, die…

Weiterlesen Weiterlesen

Aufgeschnappt

Aufgeschnappt

Schultoilettengipfel – heute in Berlin. (Den Gegenstand dieses Gipfels möchte ich nicht in Bilder umsetzen, da hat sicher jede(r) so ganz eigene Bilder, die ich nicht zerstören möchte ;)Dass ein solcher Gipfel überhaupt notwendig ist. Hoffentlich ändert sich danach dann auch wesentlich etwas, damit es nicht bei politischen „Sonntagsreden“ bleibt.

Stille

Stille

Wenn es nur einmal so ganz stille wäre.Wenn das Zufällige und Ungefähre Verstummte und das nachbarliche Lachen,wenn das Geräusch, das meine Sinne machen,mich nicht so sehr verhinderte im Wachen -: Dann könnte ich in einem tausendfachenGedanken bis an deinen Rand dich denkenund dich besitzen (nur ein Lächeln lang),um dich an alles Leben zu verschenkenwie einen Dank. (Rainer Maria Rilke) Ab und an ist es hier still. Dann brauche ich Stille im Außen und im Innen. Für mich heilsam und notwendig,um nicht…

Weiterlesen Weiterlesen

In memoriam Anne Frank

In memoriam Anne Frank

Sie wäre heute 95 Jahre alt geworden. „Ich werde, hoffe ich, dir alles anvertrauen zu können, wie ich es noch bei niemandem gekonnt habe, und ich hoffe, du wirst mir eine große Stütze sein.“ So beginnt das Tagebuch der Anne Frank, das sie an ihrem 13. Geburtstag geschenkt bekommen hat: „An erster Stelle warst du es, die (!) ich zu sehen bekam und was wahrscheinlich eines von meinen schönsten Geschenken ist.“ Da geht sie noch zur Schule und hat Freundinnen,…

Weiterlesen Weiterlesen

Szczepan Twardoch, Kälte

Szczepan Twardoch, Kälte

Schon Twardochs Roman „Der Boxer“ war ein Roman, in dem Gewalt zwischen Menschen breiten Raum einnahm, allerdings nicht – wie man vermuten könnte – aus einer Freude an Gewalt, sondern als wesentliches Element dessen, was dort erzählt werden sollte, musste. Ähnlich ist es bei diesem Roman „Kälte“. Zwischenzeitlich ist mir beim Lesen der Gedanke durch den Kopf geschossen, ob man nicht diesen Roman mit einer Triggerwarnung versehen müsste, wie bei Filmen. Aber gibt’s das auch für Romane? Doch der Reihe…

Weiterlesen Weiterlesen

Geht wählen

Geht wählen

Werde mich jetzt gleich auf meinen „Wahlspaziergang“ begeben. Meist habe ich in der Vergangenheit per Briefwahl gewählt, weil ich nicht zu Hause war. Heute werde ich mich ins Wahllokal begeben, dankbar, dass da Menschen sind, die eine allgemeine, unmittelbare, freie, gleiche und geheime Wahl garantieren. Damit das auch in Zukunft in ganz Europa möglich ist, ist es meines Erachtens die Pflicht eines jeden Wahlberechtigen, dieses Recht auch auszuüben und zu verhindern, dass Parteien an die Macht kommen, die diese Rechte…

Weiterlesen Weiterlesen

Längst fälliger Abschied von der Kindheit

Längst fälliger Abschied von der Kindheit

Ich brauche keine Mutterliebe mehr.Ich bin erwachsen und sorge für mich.Ich gebe mir die Aufmerksamkeit und Liebe, die ich brauche. Ich danke dir,dass du mich unter (Lebens-)Gefahr geboren,dass du mich nach deinen Kräften behütet und versorgt hast,dass ich lernen und studieren durfte – obwohl ich ein Mädchen war. Gewünscht hätte ich mir Anerkennung auch da,wo ich deinen Vorstellungen und Erwartungen nicht entspreche,weil ich anders bin als duoder vielleicht auch nur den Mut habe,anders zu leben,andere Wege zu gehen,als die,die du…

Weiterlesen Weiterlesen

Der Mohn

Der Mohn

Wie dort, gewiegt von Westen, Des Mohnes Blüte glänzt! Die Blume, die am besten Des Traumgotts Schläfe kränzt; Bald purpurhell, als spiele Der Abendröte Schein, Bald weiß und bleich, als fiele Des Mondes Schimmer ein.  Zur Warnung hört ich sagen, Dass, der im Mohne schlief, Hinunter ward getragen In Träume schwer und tief; Dem Wachen selbst geblieben Sei irren Wahnes Spur, Die Nahen und die Lieben Hält‘ er für Schemen nur.  In meiner Tage Morgen, Da lag auch ich einmal, Von Blumen ganz verborgen, In einem schönen Tal. Sie dufteten so milde! Da ward, ich fühlt es kaum, Das Leben…

Weiterlesen Weiterlesen