Der Einsame

Der Einsame

Wer einsam ist, der hat es gut,Weil keiner da, der ihm was tut.Ihn stört in seinem LustrevierKein Tier, kein Mensch und kein Klavier,Und niemand gibt ihm weise Lehren,Die gut gemeint und bös zu hören. Der Welt entronnen, geht er stillIn Filzpantoffeln, wann er will.Sogar im Schlafrock wandelt erBequem den ganzen Tag umher.Er kennt kein weibliches Verbot, Drum raucht und dampft er wie ein Schlot.Geschützt vor fremden Späherblicken,Kann er sich selbst die Hose flicken.Liebt er Musik, so darf er flöten,Um angenehm die Zeit…

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Alle reden vom Wetter …

Alle reden vom Wetter …

„Alle reden vom Wetter, wir nicht.“ Das war in Sechzigern des letzten Jahrhunderts der Werbeslogan der Deutschen Bahn. Daran konnte/ musste ich mich angesichts der massiven Zugausfälle in den letzen Tagen erinnern. War der Slogan vermessen oder hat sich das Wetter mittlerweile derart verändert, dass der Slogan auf keinen Fall mehr einzuhalten ist?

Tanz!

Tanz!

Wenn du aufgebrochen bist – tanz!Wenn du den Verband heruntergerissen hast – tanz!Mitten in der Schlacht – tanz!Tanze in deinem Blut!Wenn du vollkommen frei bist, tanz! (Rumi)

Abend

Abend

Einsam hinterm letzten Haus geht die rote Sonne schlafen, und in ernste Schlußoktaven klingt des Tages Jubel aus. Lose Lichter haschen spät noch sich auf den Dächerkanten, wenn die Nacht schon Diamanten in die blauen Fernen sät. (Rainer Maria Rilke)

Des Wunders lächelnd

Des Wunders lächelnd

Des Wunders lächelnd staunend, das geschah,Stand ich am Morgen leise fröstelnd, sahDie Heide blitzend, funkelnd, übersät;Als die Dezembersonne mild und spätHinter den Kiefern aufstieg … Silberblinken,Glitzern und Blitzen aller Nähe, WeiteIm Winterlicht … Und bronzen ein GeläuteVom Dorf her: – Morgenglocken; – und ein WinkenDes Horizontes blauzart; fernklar, fein:Wie hingehaucht. Und eine Stille dannFing durch das Strahlende zu wandern an,Und fand auf weißen Wegen sich allein. … O, ganz allein. (Karl Röttger)

Hilf mir lieben

Hilf mir lieben

Angst packt mich an.Denn ich ahne, es nahen Tagevoll großer Klage.Komm du, komm her zu mir! –Wenn die Blätter im Herbst ersterbenund sich die Flüsse trüber färbenund sich die Wolken ineinander schieben –dann komm, du, komm!Schütze mich –stütze mich –faß meine Hand an.Hilf mir lieben!  (Erich Mühsam)

Museumsbesuch in Osnabrück

Museumsbesuch in Osnabrück

Seitdem ich den „Orgelmann“ von Mark Schaewers gelesen habe, hatte ich den Wunsch, mir das Felix Nussbaum Museum in Osnabrück anzusehen, zumal Daniel Libeskind Architekt eines Teils dieses Museums ist. Nun musste ich genau an dem Tag, an dem die Deutsche Bahn bestreikt wurde, nach Hamburg. Notgedrungen bin ich mit dem Auto gefahren, obschon ich das so gar nicht wollte, doch Hotel- und weitere Reservierungen waren nicht mehr zu stornieren. Und es sollte doch auch mein Geburtstagsgeschenk werden. Die Tatsache,…

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