Durchsuchen nach
Kategorie: Allgemein

Meer

Meer

Wenn bange, unruhige und böse Gedanken kommen, so gehe ich ans Meer, und das Meer übertönt sie mit seinen großen, weiten Geräuschen, reinigt mich mit seinem Lärm und legt einen Rhythmus allem in mir auf, was verstört und verwirrt ist. (Rainer Maria Rilke)

Weiter sehen

Weiter sehen

Wäre es möglich, weiter zu sehen, als unser Wissen reicht, vielleicht würden wir dann unsere Traurigkeiten mit größerem Vertrauen ertragen, als unsere Freuden. Denn sie sind die Augenblicke, da etwas Neues in uns eingetreten ist, etwas Unbekanntes.Unsere Gefühle verstummen in scheuer Befangenheit, alles in uns tritt zurück, es entsteht eine Stille, und das Neue, das niemand kennt, steht mitten darin und schweigt. (Rainer Maria Rilke)

Der Leser

Der Leser

Wer kennt ihn, diesen, welcher sein Gesichtwegsenkte aus dem Sein zu einem zweiten, das nur das schnelle Wenden voller Seiten manchmal gewaltsam unterbricht? Selbst seine Mutter wäre nicht gewiß, ob er es ist, der da mit seinem Schatten Getränktes liest. Und wir, die Stunden hatten, was wissen wir, wieviel ihm hinschwand, bis er mühsam aufsah: alles auf sich hebend, was unten in dem Buche sich verhielt, mit Augen, welche statt zu nehmen, gebend anstießen an die fertig-volle Welt: wie stille…

Weiterlesen Weiterlesen

Thomas Schlesser, Monas Augen

Thomas Schlesser, Monas Augen

„Alles wurde dunkel. Wie mit einem Trauerflor bedeckt. Dann hier und da ein Aufblitzen nach Art der Flecken, die die Sonne verursacht, wenn die Augen hinter geschlossenen Lidern vergeblich auf sie starren, so wie man die Faust ballt, um einen Schmerz oder ein Gefühl auszuhalten. …‚Mama, alles ist dunkel!‘Mona war blind. Dafür schien es keinen Grund zu geben.“ Diese Blindheit ist vorübergehend, sie dauert genau dreiundsechzig Minuten. Dann kann Mona wieder sehen. Sämtliche medizinische Untersuchungen ergeben keinen Hinweis auf körperliche…

Weiterlesen Weiterlesen

Waschanlage

Waschanlage

Ab und an ist es so weit: Das Auto muss gewaschen werden, damit die eigentliche Farbe wieder sichtbar wird. Lange Zeit bin ich in Waschanlagen gewesen, in die ich das Auto fahren konnte, ich ausgestiegen bin und dann vor der Anlage gewartet habe, bis der Waschvorgang beendet war. Doch mir ist zunehmend der Geruch zuwider gewesen. Die Alternative ist eine Anlage, in der ich sitzen bleiben kann. Fast eine Mutprobe, da ich mich unbehaglich fühle, wenn’s gefühlt eng um mich…

Weiterlesen Weiterlesen

Winterquartier

Winterquartier

Tiere gehen in den Winterschlaf, verkriechen sich da, wo sie Platz finden. So gibt es GärtnerInnen, die ihnen Laubhügel zurechtharken oder Schnittabfälle bereithalten. Doch was ist mit den oft groß- und liebgewordenen Pflanzen, die Kälte nicht überstehen, warme Räume aber zum Überwintern auch nicht brauchen? In diesem Restaurant hat man den Olivenbaum ins Lokal geholt. Er macht sich gut da, doch ob er sich da auch wohlfühlt? Zum Glück wird in der Gastronomie ja im Innenbereich nicht mehr geraucht, so…

Weiterlesen Weiterlesen

Tanzen

Tanzen

Tanz ist die Poesie des Fußes. (John Dryden) Am Freitag habe ich das erste Mal in diesem Jahr wieder 5 Rhythmen getanzt, obwohl die Couch an dem Tag eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf mich ausgeübt hat. Doch ich weiß ja um die heilsame Wirkung dieser Tanzart für mich, in der es kein Richtig und kein Falsch gibt, nur die Regel, sich im Rhythmus der Musik zu bewegen, allein für sich oder – wenn gewünscht – im Kontakt, in der Begegnung mit…

Weiterlesen Weiterlesen

Nur Worte?

Nur Worte?

Das Wort Das Wort gleicht dem beschwingten Pfeil,Und ist es einmal deinem BogenIn Tändeln oder Ernst entflogen,Erschrecken muß dich seine Eil‘. Dem Körnlein gleicht es, deiner HandEntschlüpft; wer mag es wiederfinden?Und dennoch wuchert’s in den GründenUnd treibt die Wurzeln durch das Land. Gleicht dem verlornen Funken, derVielleicht verlischt am feuchten Tage,Vielleicht am milden glimmt im Hage,Am dürren schwillt zum Flammenmeer. Und Worte sind es doch, die einstSo schwer in deine Schale fallen:Ist keins ein nichtiges von allen,Um jedes hoffst du oder weinst.  (Annette…

Weiterlesen Weiterlesen